Die drei kommenden Olympischen Winterspiele sind bereits fixiert: 2026 wird in Italien (Mailand und Cortina d'Ampezzo), 2030 in Frankreich (Alpenregionen) und 2034 in den USA (Salt Lake City) um Medaillen gekämpft.
Welche Winterorte ab dem Jahr 2038 Olympia-Gastgeber sein werden (oder wollen), steht in den Sternen – und hängt vor allem davon ab, wie sich der menschengemachte Klimawandel entwickelt.
Eine Studie der Uni Innsbruck zeigt, dass mögliche Standorte für Olympische Winterspiele aufgrund des Klimawandels weniger werden. Die Studie im Auftrag des Internationalen Olympischen Komitees zeige starke Unterschiede, je nachdem, welches Klimaszenario eintritt.
In einem Klimaszenario mit mittleren Treibhausgas-Emissionen sind in den 2050er-Jahren noch 50 von 93 Orten für die Olympischen Winterspiele schneesicher und 42 in den 2080er-Jahren. Bei hohem Emissionsszenario seien Winterspiele nur noch in 27 Orten möglich.
Untersucht wurden in der neuen Studie 93 Austragungsorte, die über FIS-taugliche Rennstrecken verfügen.
Im hohen Emissionsszenario sind es 41 bzw. 27. Für die Paralympischen Spiele sind die Ergebnisse pessimistischer, da diese derzeit im weniger schneesicheren Monat März abgehalten werden: Beim mittleren Klimaszenario sind es hier 22 bzw. 16 Austragungsorte, beim hohen 16 bzw. vier Orte.
Die Studie von Robert Steiger von der Universität Innsbruck und Daniel Scott von der Universität Waterloo in Kanada bewertete die Schneesicherheit früherer Austragungsorte sowie potenzieller neuer Austragungsregionen, die bisher nicht berücksichtigt worden waren.
Mit der Studie soll eine Basis für Entscheidungen über künftige Austragungsorte von Winterspielen geschaffen werden. Das IOC stellt bei der Auswahl von Gastgebern für Olympische Spiele mehrere Anforderungen – wie eine vorrangige Nutzung bestehender Austragungsorte, um Kosten und CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Steiger betonte, die Ergebnisse zeigten, dass eine Berücksichtigung der Schnee- und Klimasicherheit für künftige Austragungsorte immer wichtiger werde.
"Die deutlichen Unterschiede zwischen dem mittleren Klimaszenario bei einer Erreichung der Pariser Klimaziele und einem hohen Szenario, das keine weiteren Klimaschutzmaßnahmen berücksichtigt, zeigen, dass Klimaschutz im eigenen Interesse der Sportwelt sein muss", so Steiger.