Kinohit "Dune" lässt grüßen

Globale Dürre – Unsere Erde wird zum Wüstenplaneten

Die Klima-Erwärmung greift massiv in den Wasserkreislauf der Erde ein. Allein seit dem Jahr 2000 gingen 2,6 Billionen Liter Wasser verloren.
Bernd Watzka
03.04.2025, 05:44

Der globale Trockenstress wird schlimmer. Im Jahr 2025 scheint sich damit einmal mehr anzubahnen, wovor Hydrologen seit Jahren warnen: Unsere Erde trocknet aus – und wird dem unwirtlichen Sandplaneten Arrakis in Frank Herberts weltberühmter Roman-Reihe "Dune" immer ähnlicher.

Seit der Jahrtausendwende ist die Bodenfeuchte, also der Wassergehalt in der oberen Bodenschicht, um insgesamt rund 2.600 Milliarden Tonnen (2,6 Billionen Liter) gesunken, so eine aktuelle, im Fachblatt "Science" veröffentlichte Studie des südkoreanischen Geophysiker Ki-Weon Seo.

Zur Einordnung zwei Vergleiche: Mit 1 Milliarde Tonnen Wasser könnte man etwa 400.000 olympische Schwimmbecken füllen. Wenn 1 Gigatonne Eis schmelzen würde, könnte der Meeresspiegel weltweit um etwa 2,8 Millimeter steigen.

Weltweiter Wasserverlust "unumkehrbar"

Die Menge des in den Landflächen aller Kontinente gespeicherten Wassers ist so dramatisch zurückgegangen, dass die Veränderungen zu Lebzeiten der Menschheit wahrscheinlich unumkehrbar sind, heißt es weiter.

Trinkwasser vom Land lässt Meeresspiegel steigen

Allein in drei Dürre-Jahren (2000 bis 2002) gingen rund 1.600 Milliarden Tonnen Grundwasser verloren. Das Team schätzte, dass dies zum globalen Anstieg des Meeresspiegels um etwa 1,95 Millimeter pro Jahr beitrug.

Probleme für Landwirtschaft

Der Verlust an Bodenfeuchtigkeit – eine Folge der Klimabedingungen und anhaltender Dürren – stellt bereits heute ein Problem für die Landwirtschaft, Bewässerungssysteme und die lebenswichtigen Wasserressourcen der Menschheit dar.

Der Wasserverlust am Festland beeinflusst aber auch den Anstieg des Meeresspiegels und sogar die Erdrotation.

Stärkste Rückgänge auf drei Kontinenten

Die stärksten Rückgänge der Bodenfeuchtigkeit traten demnach in Ost- und Zentralasien, Zentralafrika sowie Nord- und Südamerika auf. Grund des Wasserrückgangs sind veränderte Niederschlagsmuster und eine stärkere "Austrocknungskraft" der Atmosphäre aufgrund steigender Temperaturen.

Grundwasser-Verlust "irreversibel"

Die klimatische Entwicklung ist doppelt problematisch: Zum einen steigt der Meeresspiegel in allen Ozeanen, zum anderen fehlt dieses Wasser den Landwirten. Damit die Ernte nicht verdorrt, pumpen sie Grundwasser ab und leiten es auf ihre Felder.

So sorgen die Landwirte dafür, dass mehr Wasser in die Flüsse und dann in die Meere abfließt. Was auf diese Weise einmal verloren ist, werde nicht wieder in die Böden zurückkehren, so die Autoren der Studie. Der Schwund sei "irreversibel".

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