Wintersport
Girardelli: Künstlicher Airbag für Streif bringt nichts
Heute steigt das erste Abfahrtstraining in Kitzbühel auf einer umgebauten "neuen Streif". "Heute"-Skiexperte Marc Girardelli hält davon wenig.
Die Bagger rollten im Sommer an, um die legendäre "Streif" in Kitzbühel sicherer zu machen. Zu viele Stürze und zu viele Verletzte hätte es laut den Verantwortlichen des Kitzbüheler Skiclubs in den letzten Jahren gegeben.
Bagger hin, Bagger her. Umbau hin, Umbau her. Dieser Berg lässt sich nicht in Watte packen. Ich verstehe auch die Idee dahinter nicht wirklich. Die "Streif" bleibt die "Streif".
Zu meiner Zeit segelten die Läufer noch meterhoch über die Holzzäune. Heute wären diese Bilder im Fernsehen undenkbar.
Die Abfahrt lebt vom Spektakel – nicht nur am Hahnenkamm. Es stimmt, dass es gefährliche Rennen in Kitzbühel gab. Ich denke da vor allem an 2016, als Svindal und Streitberger in der Kompression beim Hausberg, die jetzt umgebaut wurde, stürzten.
Damals war ich auf der Strecke. Es war ein blöder Zufall: Beim Besichtigen rutschten alle über die gleiche Stelle. So entstand eine Mulde, die die Läufer aushebelte.
So etwas kann jederzeit wieder passieren. Nur weil die Läufer dort jetzt 5 km/h weniger haben, ist es nicht sicherer. Die Gefahr lauert überall. Es bringt nichts, einen künstlichen Airbag für diesen Berg zu schaffen. Das weiß jeder Rennläufer.