Wintersport
Girardelli: "In Kitzbühel hätte ich Ski abgeschnallt"
Mit den Weltcuprennen in Gröden startet die Klassiker-Zeit im Ski-Weltcup. "Heute"-Experte Marc Girardelli nennt Favoriten und Besonderheiten.
Mit Gröden beginnt im Ski-Zirkus die Zeit der Klassiker. 1993 fühlte ich mich bis zur Nummer 52 als Sieger auf der Saslong. Werner Franz überholte mich dann auf der schneller werdenden Piste, aber auch er siegte nicht. Das tat der unbekannte Liechtensteiner Markus Foser mit der Startnummer 66.
Das fehlte mir gerade noch. Ein Liechtensteiner schlug mich als Wahl-Luxemburger. Wäre mir so etwas jemals in Kitzbühel passiert, ich hätte die Ski auf der Stelle für immer abgeschnallt.
Kilde ist größter Odermatt-Rivale
Ganz im Ernst: Der Sonnenstand und die Luftfeuchtigkeit helfen auf der Saslong den hohen Nummern. Das wird auch heuer so sein. Es ist oben ein langes Gleitstück, nach dem Kamelbuckeln fährt man auch fast alles in der Hocke. Wird die Piste schneller, macht das den Unterschied.
Mein Favorit ist Aleksander Aamodt Kilde. Der Norweger ist nach seinem Comeback noch nicht bei 100 Prozent, siegte aber bereits in Übersee. Damit ist er für mich der größte Rivale von Marco Odermatt im Kampf um die Kristallkugel. Odermatt ist der erste Schweizer Seriensieger seit Didier Cuche. Mit drei Saisonsiegen ist er aktuell der Mann der Stunde.
Matthias Mayer traue ich den Gesamtweltcup-Sieg nicht zu. Zwei starke Disziplinen reichen nicht aus für den großen Coup. Doch Mayer scheint den nächsten Schritt gemacht zu haben. Bei Großevents räumt er schon länger ab. Heuer fährt er aber auch im Weltcup konstant stark in die Top 3.