Das Energieinfrastruktur-Projekt, das Afrika erhellen soll, bündle die "größten Investitionen in die Stromerzeugung in der Geschichte Afrikas", wie die "New York Times" berichtete. Die Hälfte der Investitionen soll für erneuerbare Energien aufgewendet werden.
Bereits zwölf afrikanische Staaten unterzeichneten auf einem Energiegipfel in Tansania entsprechende Verträge – und es könnten noch mehr Länder werden.
Rund 90 Prozent aller Menschen auf der Welt haben Zugang zu Elektrizität. In Afrika hingegen seien es immer noch 600 Millionen Menschen, denen das verwehrt bleibe, so die "NYT". Bei einer Bevölkerung von rund 1,5 Milliarden Menschen sind das 40 Prozent.
Das Versprechen des Gipfels in der tansanischen Großstadt Daressalam sei es, diese Zahl in sechs Jahren zu halbieren – und 300 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.
Ein erster Schritt scheint bereits gesetzt. So schreibt auch die Nachrichtenagentur Reuters, dass sich afrikanische Staaten bereits dazu verpflichtet hätten, ihre "Elektrizitätssektoren zu öffnen, um Investoren anzulocken".
Unter den Ländern seien etwa Nigeria, Senegal, Sambia und Tansania. In den kommenden Monaten, so die "NYT", könnte die Zahl der teilnehmenden Länder auf 18 steigen.
Weltbank-Präsident Ajay Banga sagte, die auf dem Gipfel vertretenen Entwicklungs- und Geschäftsbanken würden die Zusagen der afrikanischen Länder nutzen, um ihre Kunden zu Investitionen in den afrikanischen Energiesektor zu bewegen.
Die Initiative "Mission 300" ziele darauf ab, das Tempo der Elektrifizierung in Subsahara-Afrika zu beschleunigen. Gleichzeitig solle dabei sichergestellt werden, dass der Übergang zu diversifizierten und saubereren Energiequellen die wachsende Nachfrage befriedigt.
So sollen Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze geschaffen werden, heißt es seitens der Weltbank, die die Initiative zusammen mit der Afrikanischen Entwicklungsbank startete.
Die Präsidentin Tansanias, Samia Suluhu Hassan, sagte, die "Mission 300" solle aber nicht nur Haushalte und Unternehmen mit Strom versorgen, sondern auch die Versorgung der Haushalte mit sauberer Energie zum Kochen verbessern und so die Abhängigkeit von Holz und Holzkohle verringern.
Für das gigantische Projekt sollen laut Weltbank umgerechnet rund 86 Milliarden Euro von Entwicklungsbanken, Entwicklungsagenturen, Finanzinstituten, Privatunternehmen und Privatpersonen mobilisiert werden.
Die Hälfte der angestrebten Neuanschlüsse solle über die bestehenden nationalen Stromnetze erfolgen, während die andere Hälfte aus erneuerbaren Energiequellen, einschließlich Wind- und Solarmininetzen, stammen werde.