Österreich

Giftige Spinne in Plesching bei Brautschau gesichtet

Heute Redaktion
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Diese Tapezierspinne wurde in Linz-Plesching entdeckt.
Diese Tapezierspinne wurde in Linz-Plesching entdeckt.
Bild: Naturschutzbund OÖ

2,3 km entfernt vom Linzer Pleschinger See – im Naturschutzgebiet "Pleschinger Austernbank" – wurde die Pechschwarze sogenannte Tapezierspinne entdeckt.

Eines gleich vorweg: Die Tapezierspinne kann zwar für den Menschen giftig sein und ihre Bisse sind durchaus schmerzhaft ABER nicht lebensgefährlich, wie der Naturschutzbund OÖ schreibt.

Gefunden hat die Pechschwarze, 1,5 cm lange, Spinne am Areal des Naturschutzgebietes "Pleschinger Austernbank" – Nur 2,3 km entfernt vom Pleschinger See – der Insektenexperte Martin Schwarz: "Es war vergangenen Donnerstag am Nachmittag und purer Zufall, dass ich sie überhaupt am Tag zu Gesicht bekommen habe. Die Tiere wandern eigentlich nur in der Nacht."

Die Tapezierspinne – deshalb so benannt, weil sie sich um ihre Beute zu Fangen, einen tapetenähnlichen Fangschlauch spinnt – ist mit der Vogelspinne verwandt.

Schwarz beschreibt die Jagdmethode der Tapezierspinne so: "Krabbelt ein Insekt darüber, wird es von der Spinne im Schlauch erfasst, hineingezogen und dann verspeist." Besonders auffällig ist ihr großes Kiefer.

Achtung beim Graben im Boden

Zu Bissverletzungen kommt es nicht nur deshalb äußerst selten, weil sie eben selbst sehr selten in der Natur vorkommt und zu den gefährdeten Spinnenarten zählt, sondern auch weil sie sehr gut versteckt in Röhren in der Erde lebt. Am ehesten zu Bissverletzungen kommt es daher, wenn man mit den Händen am oder im Boden gräbt.

Was aber passiert, wenn man doch gebissen wird?

"Wir haben keine Erfahrungswerte, nur Vermutungen", so Schwarz gegenüber "Heute". Was man aus der Literatur liest, ist, dass ein Biss deutlich mehr schmerzt als ein Wespenstich. Der Schmerz hält bis zu einem Tag lang an.

Medizinische Behandlung ist aber nicht nötig, der Schmerz sollte von selbst wieder abklingen. Wenn allerdings Schwindel auftritt und die Beschwerden auch nach mehreren Tagen sich von selbst nicht einstellt, sollte klarerweise der Doktor aufgesucht werden.

"Alle Spinnen sind grundsätzlich giftig"



Spinnen haben kein Interesse daran Menschen zu beißen. Wenn sie allerdings festgehalten werden und nicht aus können, können sie in ihrer Panik schon zu beißen, so Schwarz. "Grundsätzlich sind aber alle Spinnen für den Menschen giftig", so der Experte weiter.

Wie bitte? Wir sind geschockt und Fragen nach..

Sie brauchen das Gift um ihre Nahrung zu töten. Allerdings kommen nur die wenigsten Spinnen beim Biss mit dem Gift durch die Haut des Menschen durch.

Die Tapezierspinne kann bis zu zehn Jahre alt werden. Wie alt das gefundene Exemplar ist, kann man nicht sagen, so Schwarz. Was man sicher weiß ist, dass es sich um ein ausgewachsenes Männchen handelt, es war vermutlich auf Brautschau. Spinnen sind mit 3 bis 4 Jahren erwachsen.

Auch wie lange das faszinierende Spinnentier schon am Pleschinger-Naturschutzgebiet lebt, könne man nicht sagen. Möglicherweise war sie aber auch schon immer da, so Schwarz.

Entwarnung für Badegäste



Badegäste müssen am Pleschinger See aber keine Angst haben auf das Tier zu treffen. Die Spinne bevorzugt warme, trockene Stellen mit nur lückigem Pflanzenbewuchs als Lebensraum. Am Areal "Pleschinger-Austernbank" hat die "Stiftung für Natur" zum Schutz von Wildbienen offene Bodenstellen ohne oder mit nur schütterem Pflanzenbewuchs geschaffen. Dort findet die Tapezierspinne perfekte Lebensbedingunge – Ganz im Gegensatz zum Pleschinger See.



(cru)