Österreich

Giftige Riesenspinne breitet sich in Austro-Haus aus

Ein Haus im Salzburger Stadtteil Itzling wird von zahlreichen Nosferatu-Spinnen heimgesucht. Immer mehr exotische Arten werden in Österreich heimisch. 

Christine Ziechert
Die Nosferatu-Spinne hat es auf ein Haus in der Stadt Salzburg abgesehen. 
Die Nosferatu-Spinne hat es auf ein Haus in der Stadt Salzburg abgesehen. 
Getty Images/iStockphoto

Ihr giftiger Biss durchdringt die menschliche Haut, sie kann (als eine von wenigen Spinnenarten) Glaswände hochkrabbeln, und sie ist mit bis zu fünf Zentimetern Länge größer als heimische Arten: Die Rede ist von der Nosferatu-Spinne.

Das ursprünglich aus dem Mittelmeer-Raum stammende Tier ist mittlerweile in Österreich heimisch geworden. Auch im Salzburger Stadtteil Itzling fühlt sich die Spinnen mit der Vampir-Zeichnung am Vorderleib offenbar sehr wohl. Denn wie die "Salzburger Nachrichten" (SN) berichten, wird die Zoropsis spinimana dort in einem Haus sehr häufig gesichtet – und zwar sowohl innen wie außen.

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    Biss ist wie ein Bienen- oder Wespenstich

    "Das Habitat scheint ideal zu sein", erklärt Gernot Bergthaler, Biologe mit Schwerpunkt Spinnentiere, den "SN". Die Nosferatu-Spinne werde in Österreich mittlerweile viel häufiger gesichtet als noch vor Jahren, so Bergthaler. Im Winter sucht sie auch gerne Innenräume auf. Das Gift sei für den Menschen aber kaum gefährlich, beruhigt der Experte. Der Biss ist etwa mit einem Bienen- oder Wespenstich vergleichbar.

    Die Riesen-Spinne ist allerdings kein Einzelfall: Immer mehr gebietsfremde Arten aus wärmeren Regionen siedeln sich in Österreich an. Ein Grund dafür ist der Klimawandel: "Wenn es zum Beispiel einen ganz heißen Sommer gibt, gehen sogar Arten auf Wanderschaft, die normalerweise sehr Standort-treu sind", meint Jan Christian Habel, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Biodiversität an der Universität Salzburg, zu den "SN".

    "Offenbar achten die Leute mittlerweile mehr darauf, ob sie einen Skorpion im Neoprenanzug haben" - Gernot Bergthaler, Biologe

    Laut Jan Christian Habel schreitet die Ausbreitung entweder "langsam und schleichend" oder sprunghaft aufgrund von gewissen Anlässen an. "Es findet gerade ein kompletter Umbau der Artenzusammensetzung statt", so Habel. Ein weiterer Faktor sei die Globalisierung bzw. die Reisegewohnheiten der Leute. Denn auch Reisende schleppen gebietsfremde Arten ein. Zum Glück ist der Trend rückläufig: "Offenbar achten die Leute mittlerweile mehr darauf, ob sie einen Skorpion im Neoprenanzug haben", sagt Bergthaler zu den "SN".