Das sind die Gründe

"Giftige Mischung" – Aktienkurse weiterhin auf Talfahrt

Die Aktienkurse der wichtigsten Märkte befinden sich auf Talfahrt. Die internationale Presse schätzt die Lage derzeit ernst ein.

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"Giftige Mischung" – Aktienkurse weiterhin auf Talfahrt
Die Aktienkurse an der New Yorker Börse: Überall werden Verluste verzeichnet.
MICHAEL M. SANTIAGO / AFP Getty / picturedesk.com

Rezessionssorgen haben die Börsen zum Absturz gebracht: Die Aktien von Intel sind um über 20 Prozent eingebrochen, der japanische Leitindex Nikkei hat mehr als fünf Prozent an Wert verloren, der Schweizer SMI drei Prozent. Auch Bitcoin und der Technologieindex Nasdaq sind rot. Grund dafür ist eine "giftige Mischung aus verschiedenen Zutaten", wie der "Tages-Anzeiger" schreibt. Die "Zutaten" lassen sich so zusammenfassen:

Intel, Amazon und Apple schwächer als gedacht

Der Chiphersteller Intel kündigte am vergangenen Donnerstag an, 17'500 Stellen streichen zu wollen. Das Unternehmen verlor bis zum Freitagabend ein Drittel an Wert. Die "Bild" fasst die Reaktion der Anleger so zusammen: "Eine heftige Prügel-Attacke. Knochenbrüche, eine blutige Nase. Das Opfer wurde schwer verletzt."

Auch Amazon veröffentlichte eine Umsatzprognose, die viel schwächer ausfiel als von Marktbeobachtern erwartet. Zudem gestand Apple kürzlich, dass die Umsätze beim iPhone nicht den Erwartungen entsprechen. "Wenn hohe Erwartungen auf nervöse Anleger treffen, reicht schon das berühmte Haar in der Suppe, um Verkaufsdruck aufkommen zu lassen", sagt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Broker Robomarkets gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".

Hohe Arbeitslosenzahlen in den USA

Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, sagte Mitte dieser Woche, er sorge sich um die Arbeitslosenzahlen im Land. Gleichzeitig übertraf eine Schätzung der Anträge auf Arbeitslosenhilfe diejenigen der Analysehäuser der Wall Street. Das Stimmungsbarometer der US-Industrie fiel so schlecht aus wie seit November 2023 nicht mehr.

Auch das Schrumpfen der deutschen Wirtschaft hat bislang kein Ende gefunden. Die Angst vor einer Rezession verstärkt diese Trends nochmal. Die"NZZ" verweist auf den sogenannten Volatilitätsindex VIX, auch "Angstbarometer" genannt. Dieser ist in vier Wochen um ganze 70 Prozent gestiegen. Der VIX steigt an, wenn es Unruhen gibt und die Kurse fallen. Das alles hat auch Einfluss auf den Schweizer SMI: Er ist innerhalb eines Tages um 3,59 Prozent gesunken.

KI-Entzauberung

Der Hype um die künstliche Intelligenz habe die Aktienkurse weltweit nach oben schießen lassen – da sind sich viele Marktbeobachter einig. Vor allem Nvidia, Microsoft und Alphabet gelten als die größten Profiteure des KI-Booms – aber das ändert sich jetzt. Die "NZZ" schreibt: "Doch hier hat der Wind gedreht. Die enormen Investitionen, welche die Tech-Konzerne in KI tätigten, werden nun vor allem auch als Belastung gesehen." Denn bisher haben diese kaum Gewinne für die Konzerne eingefahren.

Droht jetzt der Crash?

Auf ein absolutes Worst-Case-Szenario will sich bisher niemand festlegen. Es ist aber möglich, dass es – vor allem in Hinblick auf die US-Wahlen im November – zu weiteren, größeren Schwankungen an den Aktienmärkten kommen kann.

Privatanlegern wird indes nicht geraten, all ihr Aktien zu verscherbeln. Der Anlage-Experte Christian Gattiker riet Privatanlegern in der "NZZ" dazu, sogar mehr in Aktien von Technologiekonzernen zu investieren – aber erst, wenn sich die Märkte etwas beruhigt hätten. Auch in der "Süddeutschen Zeitung" wird zur Besonnenheit geraten: Wer langfristig investiere, könne sogar von den fallenden Kursen profitieren.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Aktienkurse verschiedener Märkte befinden sich auf Talfahrt
    • Verschiedene Konzerne meldeten rote Zahlen, gleichzeitig gab es schlechte Prognosen für den US-Arbeitsmarkt
    • Anleger reagierten nervös, der Chiphersteller Intel wurde an der Börse abgestraft
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