Geldregen für Belegschaft
Als normaler Mitarbeiter zum Millionär werden
Geldregen für die Belegschaft von Nvidia dank der Aktien-Explosion. Drei Viertel sind Millionäre, 30 Prozent gar Multimillionäre.
Die US-Firma Nvidia stieg in dreißig Jahren vom kleinen Chiplieferanten für Videospiele dank KI-Hype zum zwischenzeitlich wertvollsten Börsenunternehmen der Welt auf.
Der Aktienkurs von Nvidia stieg in den letzten fünf Jahren um mehr als 2700 Prozent. Zuletzt sank der Kurs zwar etwas, doch Nvidia-Gründer und -CEO Jensen Huang gehört mit einem geschätzten Vermögen von 100 Milliarden US-Dollar zu den reichsten Menschen der Welt.
Drei Viertel sind reich
Auch die Belegschaft profitierte vom kometenhaften Aufstieg der Firma. Dank üppigen Löhnen, Provisionen und Aktienoptionen sind laut einer auf X geteilten Umfrage 76 Prozent der rund 30.000 Angestellten Millionäre. Ein Drittel von ihnen hat sogar mehr als 20 Millionen Dollar.
Ein Nachteil des Erfolgs: Jetzt zeigen sich Motivationsprobleme. Einige der Nvidia-Angestellten arbeiten laut Berichten nur noch im Teilruhestand.
Auch Microsoft und Revolut sind Millionenmacher
Nicht Lottogesellschaften sind die größten Millionärmacher, sondern Unternehmen. Microsoft eroberte zuletzt wieder den Platz als wertvollstes Unternehmen von Nvidia. Dort waren bereits 1997 etwa 21.000 der damals weltweit beschäftigten 31.000 Mitarbeiter aufgrund ihrer Microsoft-Aktien Millionäre.
Auch Start-ups machten schon viele Angestellte reich wie beispielsweise die britische Neo-Bank Revolut, die beim Börsengang eine Bewertung von 33 Milliarden Dollar erhielt. Mindestens 76 Angestellte wurden zu Aktienmillionären oder -milliardären.
Geldregen in Schweizer Firmen
In der Schweiz gibt es ebenfalls Beispiele. Beim Börsengang von On vor drei Jahren wurden die Gründer zu Milliardären und auch einfache Mitarbeitende mit Aktien profitierten.
Als die Thurgauer Stadler Rail an die Börse ging, bekamen mehr als 100 Kaderangestellte Millionen als Aktien, so wie PR-Chefin Marina Winder. Für normale Angestellte gab es aber keine Vorzugsaktien zum Schnäppchenpreis. Sie erhielten einen 13. Monatslohn und Weihnachtsgeld in Cash, wie Winder zum "St. Galler Tagblatt" sagte.
Einen Börsengang mit Mitarbeiterbeteiligung gibt es immer wieder, sagt Matthias Geissbühler, Anlagechef von Raiffeisen Schweiz. Dabei könne durchaus etwas rausspringen. Das betreffe aber vor allem große und mittelgroße Firmen. "Eine Firma mit beispielsweise 20 Millionen Umsatz ist dafür zu klein", so Geissbühler.
Meistens profitiert das obere Management
Er rät auch davon ab, sich extra bei einer Firma zu bewerben, nur um auf einen Börsengang zu spekulieren. "Von einem Börsengang profitieren meistens vor allem Kaderangestellte und langjährige Mitarbeiter", sagt Geissbühler.
Wenn der Arbeitgeber schon an der Börse ist, gebe es meist für das obere Management eine Aktienbeteiligung als Teil der Vergütung. Bei Banken und Versicherungen könne aber auch das untere Kader teilnehmen.
Als Lehrling profitieren
Bei manchen Banken sei eine Aktienbeteiligung auch schon als Lehrling möglich, sagt Finanz-Influencer Thomas Brandon Kovacs, der in den sozialen Medien als Sparkojote bekannt ist. Die Angestellten bestimmen, wie hoch der Aktienanteil am Lohn sein soll. Meist gebe es aber ein Verkaufsverbot der Aktien für eine gewisse Zeit.
Eine Entwicklung wie bei Nvidia sei aber unrealistisch. Dort gab es in fünf Jahren eine Verfünzigfachung des Aktienwerts. Bei der UBS sei die Performance im gleichen Zeitraum bei 150 Prozent, was schon sehr gut sei. Dazu komme die Dividende, das könne sich deshalb auch schon lohnen.
Beide Experten warnen aber bei Aktien nur von einer Firma vor dem Klumpenrisiko. "Wenn es der Firma schlecht geht, ist man doppelt bestraft: Dann ist die eigene Anstellung in Gefahr und gleichzeitig sinkt der Wert der Aktien", sagt Geissbühler.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Nvidia-Mitarbeiter profitieren von der Aktienexplosion des Unternehmens und 76 Prozent der Belegschaft sind Millionäre, 30 Prozent sogar Multimillionäre
- Der Erfolg von Unternehmen wie Microsoft und Revolut zeigt, dass nicht nur das obere Management von Aktienoptionen profitiert
- In der Schweiz gibt es ähnliche Beispiele, aber Experten warnen vor dem Klumpenrisiko bei Aktien