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Gericht spricht Epstein-Vertraute schuldig 

In fünf von sechs Anklagepunkten sprach ein Gericht Ghislaine Maxwell schuldig. Ihr drohen bis 65 Jahre Haft. Maxwells Familie will in Berufung gehen. 

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Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein 2019 in vertrauter Atmosphäre: Der Milliardär nahm sich später laut einem Obduktionsbericht das Leben. 
Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein 2019 in vertrauter Atmosphäre: Der Milliardär nahm sich später laut einem Obduktionsbericht das Leben. 
SDNY / Zuma / picturedesk.com

Seit eineinhalb Jahren sitzt Ghislaine Maxwell, die lange Zeit ein luxuriöses Jetset-Leben genoss, in einer kleinen Gefängniszelle in Brooklyn. Der langjährigen Vertrauten des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein drohen jetzt noch viele Jahre hinter Gittern, womöglich wird sie den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen: Ein New Yorker Geschworenengericht sprach die 60-Jährige am Mittwoch des Sexhandels mit Minderjährigen für schuldig. Das Strafmass wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.

Wie CNN berichtet, habe Ghislaine Maxwell bei der Urteilsverkündung keine Reaktionen gezeigt, zumindest sei keine Mimik unter ihrem schwarzen Mund-Nasen-Schutz erkennbar gewesen. Sie schien das Urteil ruhig und gefasst aufgenommen zu haben.

Laut Dailymail.co.uk habe sie danach eine Flasche Wasser geöffnet und sich etwas eingeschenkt. Ihr Anwalt Jeff Pagliuca habe seinen Arm um seine Mandantin gelegt und sie anschliessend umarmt. Als Maxwell den Gerichtssaal schliesslich verliess, blickte sie sich noch einmal um – im Saal sassen ihre drei Geschwister – und verschwand mit gesenktem Haupt. Sie habe keine Handschellen und auch keine gefesselten Füsse gehabt.

Verteidigung will Berufung einlegen

Die Geschwister Kevin, Christine und Isabel verliessen daraufhin ebenfalls den Gerichtssaal, verzichteten aber auf jeglichen Kommentar vor der wartenden Presse. Stattdessen liessen sie später ausrichten: "Wir sind felsenfest von der Unschuld unserer Schwester überzeugt – wir sind vom Urteil sehr enttäuscht." Man werde in Berufung gehen, arbeite bereits daran, wie auch Maxwells Anwältin Bobbi Sternheim vor den Medien sagte.

Maxwell wies bislang alle Vorwürfe zurück. Die Verteidigung argumentierte vor dem Bundesgericht in New York, Maxwell werde zum "Sündenbock" gemacht, weil Epstein nach seinem Tod nicht mehr der Prozess gemacht werden könne.

"Der Weg zur Gerechtigkeit war viel zu lang"

Euphorisch reagiert die Gegenseite. Die Anwälte von Virginia Roberts Giuffre, die Prinz Andrew sexuelle Misshandlung vorwirft, veröffentlichten ein Statement: "Es ist ein großartiger Tag für die Justiz und für Maxwells Opfer." Das Urteil der Jury würde den Mut und das Engagement ihrer Mandantin bestärken. Sie und die anderen Opfer hätten sich gegen alle Widrigkeiten zur Wehr gesetzt und jahrelang dafür gekämpft, dass Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell zur Rechenschaft gezogen werden.

Anwältin Sigrid McCawley bezeichnete das Urteil als einen überragenden Sieg. Und Staatsanwalt Damian Williams ergänzt: "Der Weg zur Gerechtigkeit war viel zu lang. Aber heute ist Gerechtigkeit geübt worden."

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