Österreich
Gewerkschaft kauft in Linz Sportplatz um 1,2 Mio. Euro
Interessanter Deal der Stadt Linz. Die verkauft einen Sportplatz an die Gewerkschaft, Pächter ist der Sportverein des Linzer Magistrats.
Dass die Stadt Linz seit mehreren Jahren städtische Immobilien verkauft, um so Geld in die klamme Stadtkasse zu bekommen, ist kein Geheimnis.
Am Donnerstag soll der Gemeinderat einem weiteren Deal zustimmen. "Grundverkauf der KG Lustenau (SVM Sportanlage) um den Verkaufspreis von € 1,237.760 Euro" steht im Programm für die Sitzung ganz unscheinbar.
Pächter ist der Sportverein des Magistrats
Dahinter versteckt sich aber schon eine interessante Geschichte. Das Grundstück gehört natürlich der Stadt. Pächter ist der "hauseigene" Sportverein, sprich der Sportverein des Magistrats Linz. Der Verein hat 26 Sektionen – von Fußball bis Yoga. Ist man beim Magistrat angestellt, ist man "automatisch" Vereinsmitglied – kostenlos.
Geführt wird der Verein von der Personalvertretung. Die wiederum hat eine gemeinsame Homepage mit dem Verein und der Bezirksgruppe Stadt Linz der Gewerkschaft younion.
Gekauft wird das Grundstück (zwei Fußballfelder, zwei Tennisplätze, ein Klubhaus) nun wiederum von der Bundesgewerkschaft younion (Gemeindebedienstete, Kunst, Medien, Sport und freie Berufe) – für besagte 1,2 Millionen Euro.
Pachtvertrag wäre in 20 Jahren abgelaufen
Der Grund für den Deal: "In 20 Jahren wäre der Pachtvertrag mit der Stadt Linz abgelaufen, es sind unsichere Zeiten. Womöglich wäre das Grundstück verkauft worden. Also hat sich die Gewerkschaft in Wien entschieden, den Sportplatz zu kaufen. Wir sind weiterhin Pächter", erklärt Karin Decker, Obfrau des Magistratssportvereins. Die wiederum ist übrigens auch stellvertretende Vorsitzende des Bezirksvorstandes der younion und natürlich Mitglied der Personalvertretung am Magistrat.
(gs)