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Immer mehr Kinder werden Opfer sexueller Gewalt 

Die Österreichischen Kinderschutzzentren fordern ein umfassendes Paket zur Verbesserung des Kinderschutzes in unserem Land.

Österreichische Kinderschutzzentren schlagen Alarm und fordern umfassende Hilfe. 
Österreichische Kinderschutzzentren schlagen Alarm und fordern umfassende Hilfe. 
iStock/Symbolfoto

Sobald schwere Fälle von Gewalt an Kindern bekannt werden, folgt der Ruf nach höheren Strafen für Täterinnen und Täter. Die Bedürfnisse von betroffenen Kindern und Jugendlichen und Maßnahmen, die zur Verhinderung der Gewalt bzw. zur Unterstützung notwendig sind, geraten dabei schnell aus dem Blick.

Gesellschaftliche Sensibilisierung

Effektiver Kinderschutz braucht andere Antworten und Maßnahmen: In Anzeige- oder Verurteilungsstatistiken bildet sich nur die Spitze des Eisberges ab, dahinter liegt ein großes Dunkelfeld. "Es muss unser Ziel sein, mit verstärkter opfer- und täterorientierter Prävention, dem Ausbau von spezialisierten Opferschutzeinrichtungen, mehr Ressourcen im Ermittlungsbereich und insbesondere einer gesellschaftlichen Sensibilisierung dieses Dunkelfeld heller zu machen", betont Petra Birchbauer, Vorsitzende im Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren.

"Ich behalte es besser für mich..."

Nach wie vor behalten viele Kinder, die Grenzüberschreitungen oder Gewalt erfahren, das Erlebte für sich – aus Angst, Scham oder weil sie fürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird. Untersuchungen, wie die Mikado-Studie (2015) zeigen, dass nur ein Drittel der Kinder, die Opfer von sexuellem Missbrauch werden, sich jemandem anvertrauen und nur etwa ein Prozent der Fälle den Ermittlungsbehörden oder dem Jugendamt bekannt werden.

Gefahren der Digitalisierung 

Auch im Netz erleben viele Kinder und Jugendliche sexuelle Übergriffe. 6 Prozent der befragten Mädchen und zwei Prozent der Jungen berichteten, im vergangenen Jahr mindestens eine belastende sexuelle Onlineerfahrung gemacht zu haben. Nur wenige (14 Prozent) brachen den Kontakt ab, wenn ein unangenehmes sexuelles Thema auftauchte oder eine sexuelle Handlung gefordert wurde. Die vier Jahre später durchgeführte EU-Studie Kids-online (2019) berichtet bereits von knapp 30 Prozent der 12-17-Jährigen, die online bzw. im Internet mit der Anbahnung von sexuellen Kontakten konfrontiert waren.

Prävention als Lösungsansatz

Da Kinder immer früher das Internet nutzen und damit auch von Übergriffen im Netz betroffen sind, muss Präventionsarbeit mit Kindern, Eltern und Pädagoginnen bereits im Kindergartenalter ansetzen. Von Untersuchungen aus Deutschland ist bekannt, dass von den unter 14-Jährigen Opfern von Abbildungen von sexueller Gewalt 21% zwischen 4 und 8 Jahre alt sind, 2% unter 3 Jahren. Damit Kinder sich bei unangenehmen Erfahrungen Unterstützung von Erwachsenen holen können, brauchen sie Aufklärung und die Gewissheit, dass sie ernst genommen werden.

Fotografiert und gefilmt

Wenn sexuelle Übergriffe fotografiert oder gefilmt und ins Netz gestellt werden, stellt die Unkontrollierbarkeit der Abbildungen eine weitere zusätzliche Belastung für Kinder und Jugendliche dar: Die Angst, dass Bekannte die Bilder/Videos sehen, dass diese Bilder auch nach Jahren immer wieder auftauchen könnten, dass andere glauben, sie hätten das freiwillig gemacht oder die Vorstellung, dass andere Menschen diese Bilder für ihre sexuelle Erregung nutzen, ist für sie extrem belastend und erschweren die Stabilisierung.

Der Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren fordert:

Kinder im Blick zu behalten, wenn es um Kinderschutz geht mehr Sensibilisierung dafür, dass es sich beim Deliktsbereich, der oftmals bagatellisierend als Kinderpornographie bezeichnet wird, um realen Missbrauch von Kindern, oft über Jahrzehnte handelt.

Mehr Aufklärung über Hilfsangebote den Ausbau von geschlechtsspezifischer, altersadäquater Prävention beginnend bereits im Kindergarten.

Den Ausbau von Opferschutzeinrichtungen für von Gewalt betroffene Kinder/Jugendliche und deren Eltern/Bezugspersonen.

Die Verankerung von Kinderschutz in Ausbildungen von Pädagoginnen und Gesundheitsberufen verpflichtende Kinderschutzkonzepte für alle Organisationen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS