Österreich

Getreidemarkt: Stau-Chaos wegen Umbau

Am Mittwoch startete der Startschuss für den Umbau des Getreidemarkts in der City. Zu Mittag rollte der Bagger an, riss die Straße auf. Es gab Stau!

Heute Redaktion
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Achtung, Autofahrer! Seit Mittwoch Früh herrscht am Getreidemarkt Staualarm. Der Grund: Zwischen Mariahilfer Straße und Lehargasse sind die Bauarbeiten für einen Radweg-Lückenschluss gestartet. Schon am Dienstag Abend wurden neue Bodenmarkierungen angebracht.

Stau bis zum Rathaus

Am Mittwoch startete die MA31 mit dem Tausch von Wasserrohren. Spektakulär: Gegen 12 Uhr riss ein Bagger die Straße auf. Der Stau reichte am Vormittag auf der Landesgerichtsstraße bis zum Rathaus zurück!

Achtung: Im Arbeitsbereich sind tagsüber nur zwei Spuren für den Autoverkehr geöffnet. Nachts (20 Uhr bis 5 Uhr früh) oder an Wochenenden wird dies nochmals verschärft: Da bleibt für motorisierte Verkehrsteilnehmer überhaupt nur eine Spur offen.

Die Gesamtkosten für den Umbau inklusive Wasserrohrerneuerung belaufen sich auf 3,6 Millionen Euro.

Zwischen 11. und 15. August fließt der Verkehr in Richtung Naschmarkt gänzlich nur einspurig. Die Spuren in Fahrtrichtung Babenbergerstraße werden in diesem Zeitraum sogar komplett gesperrt.

Die Baustelle mitten auf einer der wichtigsten Straßen Wiens dauert bis zum 3. September 2017.

ÖAMTC warnt vor Stau

Der ÖAMTC hatte schon im Vorfeld vor "erheblicher Staugefahr" gewarnt und sammelte zu Baustellenbeginn am Mittwoch Unterschriften für eine Alternativlösung. "Wir unterstützen den Ausbau des Radweges Richtung Wienzeile zwischen Mariahilfer Straße und Lehargasse. Die aktuelle Situation ist für Radfahrer unbefriedigend und zum Teil auch gefährlich", so Bernhard Wiesinger, Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung. Infos: www.staunachplan.at

Grüne verteidigen "zentralen Lückenschluss"

Der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch wies darauf hin, dass das Verkehrsaufkommen in der City seit Jahren rückläufig sei. So habe dort der KfZ-Verkehr im Zeitraum 2011 bis 2015 (Bezirke 1-9, 20) um 11,2 Prozent abgenommen. Die Zählstelle am Karlsplatz verzeichnete laut Maresch im Zeitraum 2005 bis 2015 ebenfalls einen Rückgang von über 11 Prozent (minus 11,3%).

"In Wien vollzieht sich ein Wandel weg vom Auto hin zu den umweltfreundlichen Verkehrsmitteln: Rad und Öffis legen zu. Das bedeutet aber auch, dass die Stadt Wien Vorsorge treffen und entsprechende Infrastruktur schaffen muss. Der Radweg am Getreidemarkt ist ein zentraler Lückenschluss für das Wiener Radwegenetz und eine überfällige Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer. ÖAMTC und Co sind mit ihren sturen Kampagnen am Holzweg, denn der rückläufige KFZ-Verkehr schafft mehr Platz für mehr Lebensqualität", so Maresch. (gem)