Niederösterreich
Getöteter Jugendlicher hatte keine Schusswaffe
Nach den tödlichen Schüssen in einem Merkur-Markt in Krems – "Heute" berichtete – kommen weitere brisante Details an die Öffentlichkeit. Der von der Polizei erschossene 14-Jährige trug laut Staatsanwaltschaft keine Schusswaffe. Die Ermittlungen laufen.
Nach den tödlichen Schüssen in einem Merkur-Markt in Krems ermittelt die Staatsanwaltschaft, ob die Polizisten ihre Dienstwaffen zurecht eingesetzt haben. Der getötete Jugendliche (14) und sein mutmaßlicher Komplize hätten keine Schusswaffen bei sich getragen, sagte Friedrich Kutschera, Sprecher der Staatsanwaltschaft Krems auf einer Pressekonferenz zu Mittag.
LK-OÖ ermittelt
Im "technischen Sinne" seien die Jugendlichen bewaffnet gewesen, nicht aber im Sinne "des Waffengesetzes", so Kutschera. Die beiden mutmaßlichen Einbrecher trugen laut Polizei eine Spitzhacke und einen Schraubenzieher bei sich. Nun sollen Beamte des Landeskriminalamts Oberösterreich klären, ob eine Notwehrsituation vorlag.
Beamte nicht vernehmungsfähig
Die betroffenen Beamten seien derzeit noch nicht vernehmungsfähig und würden psychologisch betreut, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft. Auch eine Obduktion des Getötetem und ein Gutachten von Sachverständigen seien noch ausständig.
Jugendliche waren amtsbekannt
Zur Identität der Jugendlichen wurden zunächst keine näheren Angaben gemacht. Die beiden Buben stammen aus der Region Krems und sind laut Staatsanwaltschaft "amtsbekannt".
Innenministerium weist Kritik zurück
Das Innenministerium hat indes jede Kritik zurückgewiesen, die Beamten seien im Umgang mit Schusswaffen nicht gut genug ausgebildet. Das Einsatz- und Handlungstraining betrage pro Jahr rund 700 Stunden, 164 Stunden davon nur für die Waffen, sagte Helmut Pils von der Sicherheitsakademie des Innenministeriums auf Ö1.