Ein idyllischer Ort im Innviertel steht unter Schock. In Neukirchen an der Enknach (Bez. Braunau) spielte sich in der Nacht auf Samstag ein furchtbares Verbrechen ab: Ein 35-Jähriger soll seine Frau (44) nach einem Streit brutal erstochen haben.
Am Freitag war das Ehepaar aus Neukirchen an der Enknach im Innviertel wohl bei einer privaten Feier in Braunau, dann auch noch in der Stadt unterwegs. Ein Bekannter des Paares brachte die beiden mit dem Auto zurück in die 2.300-Seelen-Gemeinde Neukirchen.
Laut Staatsanwalt Franz Zimmer soll der Streit des Paares schon im Auto begonnen haben: "Die beiden sind gegen 4 Uhr Früh vom Fortgehen nach Hause gekommen", erklärte er gegenüber "Heute". Es dürfte um Eifersucht gegangen sein.
Zuhause ging die Auseinandersetzung gleich weiter, die beiden sollen sich gegenseitig mit der Scheidung gedroht haben. Außerdem soll der gebürtige Deutsche seine Ehefrau immer wieder beschuldigt haben, beim Fortgehen mit einem anderen Mann zu flirten.
Was genau im Morgengrauen passierte, wird aktuell noch ermittelt. Fix ist: Gegen 4.30 Uhr kam es zum mutmaßlich vierten Frauenmord des Jahres. Warum stach der bisher unbescholtene 35-Jährige plötzlich zu? "Er sagt, er hat sich provoziert gefühlt", so Zimmer.
Laut Polizei dürfte der Beschuldigte seine Frau mit einem oder möglicherweise sogar zwei Messern attackiert und tödlich verletzt haben. Bei seiner Befragung durch die Beamten gab er an, der 44-Jährigen in den Halsbereich und den Rücken gestochen zu haben.
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133
Gewaltschutzzentrum: 0800 222 555
Opfer-Notruf: 0800 112 112
Danach verletzte er sich offenbar selbst mit einem Messer, schlief dann neben der Leiche sitzend ein. Wenige Stunden später – gegen 10 Uhr – entdeckte die Tochter (20) des Opfers blutüberströmt am Wohnzimmerboden.
Wie die Staatsanwaltschaft am Sonntag mitteilte, zeigte sich der 35-Jährige geständig. Als Begründung soll er gesagt haben: "Ich wollte, dass sie endlich ruhig ist". Und: "Mir gingen die Sicherungen durch." Der Verdächtige wurde am Samstagnachmittag von Beamten des Landeskriminalamtes befragt, danach in die Justizanstalt Ried gebracht.
Er befindet sich aktuell in Untersuchungshaft, für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Am Dienstag soll eine Obduktion klären, wie viele Stiche (es waren laut Behörden "unzählige" in Oberkörper und Halsbereich) tödlich waren.