Coronavirus

Geruchsverlust ist auch Langzeitfolge von Corona

Mehrere Monate ohne Sinn für Geruch oder Geschmack. Das gehört laut Forschern auch zu den Folgen einer Corona-Infektion.

Heute Redaktion
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Auch wenn eine Corona-Infektion überstanden ist, können Langzeitfolgen bleiben.
Auch wenn eine Corona-Infektion überstanden ist, können Langzeitfolgen bleiben.
Fabian Strauch / dpa / picturedesk.com

Studien der Danube Private University (DPU) Krems im Frühling und Sommer dieses Jahres zeigten nicht nur, dass Geruchsverlust eines der Symptome von Corona ist, sondern auch dass mit Corona infizierte Personen einige ganz spezielle Gerüche nur noch schlecht oder gar nicht mehr wahrnehmen können, darunter insbesondere Menthol und Citronellal sowie andere Gerüche, die auf den Stoffgruppen der Aldehyde und Alkohole basieren. Der von der DPU bereits im Frühjahr 2020 festgestellte Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns ist mittlerweile ein von den Gesundheitsbehörden anerkanntes Hauptsymptom einer Covid19-Infektion.

Laut Christoph Kleber, Leiter der Geruchsstudien an der DPU Krems, ist der Geruchsverlust bei einer signifikanten Zahl an Patienten auch nach vier Monaten noch nicht wieder komplett hergestellt und somit als Langzeitfolge einer Infektion zu werten. Insgesamt nahmen rund 450 Personen, darunter 105 mit vorangegangener nachweislicher Infektion, an der Studie teil.

Tests beweisen Langzeitschäden

Zuvor wurden Geruchsstörungen bereits als frühes Symptom einer SARS-Cov2-Infektion erkannt, die häufig vor dem Auftreten von Kernsymptomen der Atemwege, Fieber oder Muskelschmerzen auftritt. In den meisten Fällen geht das mit einem verminderten Geschmackssinn einher, ist partiell und scheint sich nach wenigen (innerhalb von zwei bis drei) Wochen zu normalisieren. Insbesondere bei vollständig virusinduziertem Geruchsverlust (Anosmie) gibt es sogar Hinweise auf anhaltende Defizite zwei Monate nach der Genesung von der akuten Krankheit, was auf die Möglichkeit einer chronischen oder sogar dauerhaften Geruchsreduzierung für einen signifikanten Teil der Patientenpopulation hinweist. Die DPU-Studie zeigt nun, dass auch nach vier Monaten der Geruchssinn noch nicht komplett wiederhergestellt ist, denn die Gruppe der ehemals Infizierten schnitt beim Geruchstest signifikant schlechter ab als die Gruppe derjenigen, die nicht mit dem Virus in Kontakt kamen.

Mittlerweile steht fest, dass eine bestimmte Zellart im Riechepithel, die sogenannten Sustentakular- oder Stützzellen, von SARS-CoV2 infiziert werden, was sich wiederum negativ auf die Kapazität der Riechnervenzellen auswirkt. Diese Stützzellen können sich innerhalb kurzer Zeit regenerieren, was erklärt, warum der Geruchssinn sich bei vielen Patienten nach zwei bis drei Wochen vermeintlich normalisiert. Ein chronischer Geruchverlust muss jedoch andere oder zusätzliche Ursachen haben.

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