Austropop-Schatz

Georg Danzers "vergessenes" Album neu veröffentlicht

Ein Jahr, bevor ihm mit dem "Nackerten im Hawelka" der Durchbruch gelang, veröffentlichte Georg Danzer "Der Tätowierer und die Mondprinzessin".

Jochen Dobnik
Georg Danzers "vergessenes" Album neu veröffentlicht
Georg Danzer bei einem Auftritt in Hamburg 2001
Picturedesk

Mit "Jö schau" wurde er 1975 beinahe über Nacht bekannt. Doch was die wenigsten wissen, bereits im Jahr zuvor veröffentlichte Georg Danzer das Konzeptalbum "Der Tätowierer und die Mondprinzessin" – eine musikalische Kindererzählung, die im Schatten des "Nackerten im Hawelka" fast ein wenig in Vergessenheit geriet.

Jetzt wurde das Album neu auf Vinyl aufgelegt, begleitet von einem 12-seitigen Booklet mit Texten und Illustrationen des Sängers.

Danzers Manager und guter Freund, Franz Christian "Blacky" Schwarz, initiierte und leitete die Wiederveröffentlichung dieses künstlerischen Schatzes.

"Es war 1974, es war Februar und es war kalt. In Peter Müllers Tonstudio herrschte reger Betrieb. Georg Danzer saß auf einem Sessel und klimperte auf der Gitarre und sang leise den Text dazu. Vor sich auf einem schon in die Jahre gekommen Tisch lagen einige mit Maschine beschriebene Blätter. Ab und zu hielt er beim Spielen inne und korrigierte den zur Melodie passenden Text. Zwischendurch machte er auch kleine Zeichnungen mit Wachskreide, die das gleichnamige Buch illustrieren sollten", erinnert er sich.

Neben Danzer wirken u.a. Willi Resetarits und seine "Schmetterlinge" sowie Robert Ponger, Christian Kolonovits und "Supermax" Kurt Hauenstein am Album mit.

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    Georg Danzer 1974 im Wiener Café Hawelka, dem er mit dem Lied "Jö schau" ein musikalisches Denkmal gesetzt hat.
    Georg Danzer 1974 im Wiener Café Hawelka, dem er mit dem Lied "Jö schau" ein musikalisches Denkmal gesetzt hat.
    Klinsky, Friedrich / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com

    Schwarz: "Nach und nach waren die Musiker wie vereinbart mit ihren Instrumenten gekommen. Es herrschte eine fast familiäre Stimmung. Es wurde Kaffee getrunken, geplaudert, gescherzt und gelacht. Peter mahnte zu Disziplin und wies den Herren - denn die 'Schmetterlinge', der Chor mit Dame, waren erst für den nächsten Tag eingeplant - ihre Plätze zu. Das Klavier hatte seinen fixen Platz und rundherum wurde nun postiert. Peter hatte einen genauen Plan, wer wo stehen sollte und aus tontechnischen Gründen auch musste. Das Schlagzeug kam in ein abgeschirmtes Kammerl mit einem Glasfenster, der Bass mit Verstärker kam nach links hinten, gegenüber wurde das Gitarren-Set ebenfalls mit Verstärker aufgebaut. Die Orgel musste auch noch Platz finden und die Percussion wurde hinter einem halbhohen Paravent platziert, damit der Musiker Sichtkontakt mit den Kollegen und dem Tontechniker halten konnte. Jetzt noch Mikrofone aufstellen, verkabeln, justieren und dann Tonproben. Nun war alles bereit. So in etwa hat Georg gerne vom ersten Studiotag zu den Aufnahmen für die nun in einer Spezialversion zum 50 Jahre-Jubiläum vorliegenden Vinyl-Schallplatte erzählt. Und er war sehr stolz auf sein erstes Konzeptalbum"

    Die erste Vinyl-Neuauflage seit 1974 mit 12-seitigem Booklet mit Original-Illustrationen von <strong>Georg Danzer</strong>
    Die erste Vinyl-Neuauflage seit 1974 mit 12-seitigem Booklet mit Original-Illustrationen von Georg Danzer
    Sony Music

    Für die erste Vinyl-Neuauflage wurden die Original-Mischbänder aus dem Jahr 1974 verwendet und von Othmar Eichinger aufwändig restauriert, digitalisiert und gemastert. Die Reihenfolge der Lieder stimmt jedoch nicht mit der Original-LP überein, sondern wurde dem Ablauf der Geschichte angepasst.

    Auf den Punkt gebracht

    • Georg Danzers Konzeptalbum "Der Tätowierer und die Mondprinzessin" aus dem Jahr 1974, eine musikalische Kindererzählung, wurde nun neu auf Vinyl veröffentlicht, begleitet von einem 12-seitigen Booklet mit Texten und Illustrationen des Sängers
    • Die Wiederveröffentlichung, initiiert von Danzers Manager Franz Christian "Blacky" Schwarz, verwendet die originalen Mischbänder, die aufwändig restauriert und digitalisiert wurden, wobei die Liedreihenfolge der Geschichte angepasst wurde
    dob
    Akt.
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