Österreich

Gemeindewohnung stand 3.898 Tage leer!

Der Stadtrechnungshof kritisiert in einem aktuellen Bericht Wiener Wohnen, es geht um teils viel zu lange Leerstände von Gemeindewohnungen.

Heute Redaktion
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Erwin Wodicka - wodicka@aon.at
Bild: zVg

Der Rekord-Leerstand im Bericht betrifft eine Wienerin, die am 28. Juni 2002 verstorben war. Angehörige zahlten aber offenbar weiterhin die Miete für die leerstehende Wohnung. Zwar war die Frau als Hauptmieterin gemeldet gewesen, könnte aber – laut Wiener Wohnen auch im Ausland gestorben sein.

Erst am 28. Februar 2013 – nachdem ein Mietrückstand eingeklagt wurde – fiel bei Wiener Wohnen der Leerstand auf. Insgesamt stand diese Wohnung mehr als zehn Jahre leer, in Summe über eine Zeit von 3.898 Tagen.

Der Sadtrechnungshof listet weitere Fälle von extrem langen Leerständen auf und mahnt Wiener Wohnen zu mehr Kontrolle bei Verlassenschaftsakten. In 27 Fällen standen Gemeindewohnungen rund 1.000 Tage leer, in fast 2.000 Fällen bis zu einem Jahr.



Heftige Neos-Kritik an Bald-Bürgermeister Ludwig


Bereits 2014 hatte der Stadtrechnungshof diesbezüglich acht Empfehlungen ausgesprochen. Bislang wurden offenbar nur zwei davon umgesetzt. "Das ist eine Schande und zeigt, wie wenig Wert der zukünftige Wiener Bürgermeister auf ein so wichtiges Kontrollorgan und dessen Empfehlungen legt", so Neos-Klubobfrau Meinl Reisinger. "Ganze Akten sind unauffindbar, andere wurden teilweise jahrelange ohne Begründung nicht bearbeitet", kritisiert sie. "Nun haben wir erneut schwarz auf weiß vorliegen, dass Wohnbaustadtrat Michael Ludwig seit vielen Jahren sein Ressort – allen voran Wiener Wohnen – ganz und gar nicht unter Kontrolle hat."