Politik

Geld-Boni durchgerechnet – so viele Euro bekommst DU

Grünes Licht für das Anti-Teuerungspaket der Regierung. Jeder Österreicher bekommt nun mehrere Geld-Boni, die viele Tausend Euro ausmachen können.

Roman Palman
Teilen
Österreicher sollen mit mehreren Tausend Euro entlastet werden.
Österreicher sollen mit mehreren Tausend Euro entlastet werden.
Getty Images/iStockphoto

Die Inflation geht durch die Decke! Im Juni beträgt sie laut Schnellschätzung der Statistik Austria voraussichtlich 8,7 Prozent. Sie ist damit noch einmal deutlich schlimmer als noch im Mai (7,7) und so hoch wie seit September 1975 nicht mehr. Immer mehr Haushalte des Landes verarmen, selbst die Mittelschicht spürt die massive Teuerung schon empfindlich.

Die Regierung steuert mit einem Milliarden-schweren Anti-Teuerungs-Paket dagegen, das den Bürgern mit Einmalzahlungen Soforthilfe bringen und langfristig ebenso Ersparnisse bringen soll. Nun gab schließlich auch der Bundesrat dafür grünes Licht.

Für jeden ist in diesem Paket was dabei, egal ob man in Armut lebt, oder zu betuchten Spitzenverdienern gehört. Die ersten Schritte werden noch im Sommer gesetzt: 

1/14
Gehe zur Galerie
    Extreme Teuerung trifft Österreich hart. <strong>Die Regierung hilft mit diesen Maßnahmen &gt;&gt;</strong>
    Extreme Teuerung trifft Österreich hart. Die Regierung hilft mit diesen Maßnahmen >>
    iStock

    Zuerst gibt es 300 Euro für besonders betroffene Gruppen (Mindestpensionisten, Studienbeihilfebezieher, etc.). Hier soll die Auszahlung bereits im August bzw. September erfolgen. Ebenfalls im August gibt es 180 Euro als zusätzliche Einmalzahlung der Familienbeihilfe. Ebenfalls noch auf den Sommer vorgezogen wird die Aufstockung des Familienbonus Plus auf 2.000 Euro. 

    Breite Entlastung im Herbst

    Im Oktober kommt der große Brocken: 500 Euro "Superbonus" – 250 Euro Klimabonus und 250 Euro Anti-Teuerungs-Bonus – gibt es für alle (!) Erwachsenen. Für Kinder gibt's je die Hälfte. Die 250 Euro aus dem Anti-Teuerungs-Bonus müssen Vielverdiener wie Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer versteuern, jene aus dem Klimabonus nicht.

    Achtung: Bis 15. Juli müssen für die Auszahlung die eigenen Kontodaten auf FinanzOnline aktualisiert werden! Mehr dazu HIER >>

    Ende des Jahres kommt dann noch eine Bauern-Unterstützung, die den Landwirten im Schnitt 1.000 Euro pro Betrieb bringen sollen.

    Strukturelle Veränderungen 2023

    Ab Anfang des nächsten Jahres sollen dann strukturelle Veränderungen wie die Abschaffung der kalten Progression und die Valorisierung von Sozialleistungen die Teuerung lindern und für eine dauerhafte Stärkung der Kaufkraft sorgen.

    Dazu kommen dann noch folgende Maßnahmen: Aus 2022-Veranlagung wird die Erhöhung des Kindermehrbetrags (550 Euro) für Alleinverdienende bzw. -erziehende mit geringem Einkommen 2023 ausgezahlt.

    Der erhöhte Absetzbetrag für 2022 (500 Euro) wird im Zuge der Veranlagung ebenso nächstes Jahr abgerechnet. Für Lehrlinge gibt es den Digi-Scheck – immerhin bis zu drei mal 500 Euro pro Jahr – verlängert noch bis 2024.

    Zusätzlich gibt es noch Entlastungen für die Wirtschaft in Form von steuer- und abgabenfrei sowie SV-Beitragsfreien Mitarbeiter-Prämien von 3.000 Euro, eine Strompreiskompensation und einen Direktzuschuss für energieintensive Unternehmen.

    Wer wie viel bekommt

    Die Regierung rechnet das in drei Beispielen anhand einer jungen Familie, eines Pensionisten-Paares und einer Alleinerzieherin vor. 

    Beispiel 1: Ein voll berufstätiges Ehepaar mit zwei Kindern. Sie sollen alleine im heurigen Jahr 2022 mehrere Tausend Euro mehr im Geldbörserl haben, bis 2026 steigt der Einspar-Betrag demnach sogar auf das fast Dreifache. Es gibt 2.865 Euro aus den Soforthilfen, dazu dann noch die Ersparnisse aus den Strukturreformen in Höhe von weiteren 5.255 Euro. Macht in Summe: 8.120 Euro.

    1/2
    Gehe zur Galerie
      Das Finanzministerium rechnet vor: so viel sparen sich die Österreicher durch das Mega-Entlastungspaket.
      Das Finanzministerium rechnet vor: so viel sparen sich die Österreicher durch das Mega-Entlastungspaket.
      Screenshot BMF

      Beispiel 2: Im zweiten Beispiel geht es um ein Pensionisten-Paar aus Villach. Es soll durch die Soforthilfen 1.726 Euro bekommen, aus der abgeschafften Kalten Progression erwachsen weitere 2.382 Euro (je 1.191 Euro). In Summe: 4.108 Euro.

      1/2
      Gehe zur Galerie
        Das Finanzministerium rechnet vor: so viel sparen sich die Österreicher durch das Mega-Entlastungspaket.
        Das Finanzministerium rechnet vor: so viel sparen sich die Österreicher durch das Mega-Entlastungspaket.
        Screenshot BMF

        Beispiel 3: Das dritte Beispiel dreht sich um "Lena", eine Alleinerzieherin mit vierjährigem Kind aus Wien und Teilzeitjob. Ihr rechnet die Regierung eine Sofort-Entlastung von 1.682 Euro im Jahr 2022 vor. Bis 2026 sollen dann weitere 1.177 Euro im Börserl zurückbleiben. Macht in Summe: 2.859 Euro.

        1/2
        Gehe zur Galerie
          Das Finanzministerium rechnet vor: so viel sparen sich die Österreicher durch das Mega-Entlastungspaket.
          Das Finanzministerium rechnet vor: so viel sparen sich die Österreicher durch das Mega-Entlastungspaket.
          Screenshot BMF

          Wien legt einen drauf

          Für rund eine Million Wienerinnen und Wiener gibt es noch einmal Geld extra. 650.000 Haushalte bekommen von Bürgermeister Michael Ludwig 200 Euro direkt auf die Konten überwiesen, bis zu 1.000 Euro zusätzlich sind für besonders Betroffene vorgesehen. Rund 130 Millionen Euro lässt sich die Stadt Wien diesen Energiebonus '22 kosten.

          1/50
          Gehe zur Galerie
            <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
            21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
            privat, iStock