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Gehütetes Geheimnis – hier steht höchster Baum der Welt
Im riesigen Redwood National Park in Kalifornien steht der höchste Baum der Welt. Wo genau ist ein Geheimnis und für Besucher gesperrt.
Hohe Sehenswürdigkeiten üben zweifellos eine Faszination auf uns Menschen aus. Man denke an den Eiffelturm in Paris, das Chrysler-Gebäude in New York oder den Burj Khalifa in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Versteckt im Redwood National and State Park in Nordkalifornien steht ein beeindruckender Mammutbaum (Sequoia sempervirens), der den Spitznamen "Hyperion" trägt. Dieser Baumriese gilt mit seinen 115,92 Metern als der höchste lebende Baum der Welt und ist damit sogar höher als die Freiheitsstatue. Es wird angenommen, dass er etwas 700 bis 800 Jahre alt ist. Der Baum wurde erst im Jahr 2006 von Chris Atkins und Michael Taylor als der höchste Baum der Welt entdeckt und von Guinness World Records anerkannt. Besuchen darf man ihn jedoch nicht.
Streng gehütetes Geheimnis
Der genaue Standort des Baumes ist ein streng gehütetes Geheimnis, um ihn zu schützen, und wurde nie öffentlich bekannt gegeben – obwohl seine Koordinaten angeblich 2015 auf einer Website veröffentlicht wurden, was zu einem Anstieg der Wandererzahlen führte. Es gibt keine direkten, einfachen Wanderwege zum Baum, und diejenigen, die ihn sich näher ansehen wollten, mussten sich durch eine ziemlich dichte Vegetation "durchkämpfen".
Geld- und Gefängnisstrafe
Ganz Neugierige hat das dennoch nicht abgeschreckt und machten sich auf, um dem Hyperion einen Besuch abzustatten. So viele, dass der National Park Service nun das gesamte Gebiet gesperrt hat und mit einer Geldstrafe von bis zu 5.000 Dollar und möglicherweise mit Gefängnisstrafen droht, wer gegen die Regeln verstößt. "Die Besuche hatten Auswirkungen auf die Vegetation und auf das Wurzelsystem des Baumes", sagt Leonel Arguello, der Leiter der Abteilung für natürliche Ressourcen des Parks, gegenüber SFGate. "Die Leute ließen ihren Müll, benutztes Toilettenpapier und menschliche Abfälle zurück."
Schutz von Mensch und Natur
Die Sperrung dient vor allem dazu, weitere Schäden an den umliegenden Farnen und der Vegetation in diesem Gebiet zu verhindern, aber auch zum Schutz der Besucher. Da es keinen eindeutigen Zugangsweg gibt und die GPS- und Mobilfunkverbindungen sehr schwach sind, wäre es für die Rettungsdienste sehr schwierig, jemanden in Not zu erreichen. "Sollte sich jemand dort verletzen, würde es eine Weile dauern, bis wir zu ihm gelangen und ihn herausholen könnten", so Arguello. "Das sind alles Gründe, warum wir auf Nummer sicher gehen und unsere Ressourcen schützen."