NÖ-Wahl
"Gehört weg" – SPÖ-Mitglied rechnet mit Rendi-Wagner ab
Die Landtagswahl in Niederösterreich verlief für die Roten mit 20,6 Prozent der Stimmen nicht gerade nach Wunsch. SPÖ-Anhänger sind richtig sauer.
Die Landtagswahl in Niederösterreich ist geschlagen! Während die Freiheitlichen unter Spitzenkandidat Udo Landbauer massiv zulegen konnten, brachte die erste von drei Landtagswahlen 2023 – in Kärnten wird am 5. März und in Salzburg am 23. April gewählt – für die ÖVP und die SPÖ herbe Verluste.
Laut vorläufigem Ergebnis verliert die Volkspartei stolze 9,7 Prozentpunkte und stürzt auf 39,9 Prozent ab. Auch die SPÖ konnte die Wähler in Niederösterreich offenbar nicht überzeugen und fällt auf 20,6 Prozent – das ist ein Minus von 3,3 Prozent.
"Werden wir nicht über Medien kommunizieren"
SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl denkt nach dem historisch schlechten Ergebnis für die Roten aber nicht an persönliche Konsequenzen. Stattdessen will Schnabl mit Landeschefin Johanna Mikl-Leitner über eine Zusammenarbeit verhandeln, konkrete Koalitionsbedingungen hat er bis jetzt aber nicht genannt.
"Die Verhandlungsbedingungen und was ein Erfolg oder ein Misserfolg ist, das werden wir nicht über die Medien kommunizieren. Und auch ganz klar: Wenn wir der Meinung sind, es ist abschlussreif, dann werden wir den Landesparteivorstand damit befassen und wenn der zustimmt, dann gibt es einen Abschluss. Und wenn nicht, dann nicht", stellt Schnabl gegenüber Ö1 klar.
Der 64-Jährige wolle sich der ÖVP jedenfalls nicht billig verkaufen. "Sicher nicht. Mir sind Inhalte wichtig und mir sind die Ergebnisse wichtig. Mir und der ganzen Partei ist wichtig, dass das Leben in Niederösterreich insgesamt besser wird", so der SPÖ-Spitzenkandidat weiter.
"Werden an heb'n"
Bei der SPÖ trifft man nach der NÖ-Wahl jedenfalls auf lange Gesichter und viel Ratlosigkeit. Für Schnabl ist klar: "Man gewinnt miteinander und man verliert miteinander!" Aber: "Wir werden nachher, wenn die Kameras alle weg sind, auf diesen wunderbaren Einsatz von euch an heb'n", so der 64-Jährige zu seinen Anhängern.
Keine Feierlaune
Doch viele SPÖ-Fans sind nach dem schlechten Ergebnis offenbar nicht wirklich in Feierlaune und fordern Konsequenzen – vor allem in Richtung SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Sie müsse nun den Sessel räumen und zurücktreten. "Und das schon seit Jahren. Es gehört aber nicht nur sie weg, sondern es gehören einige in der obersten Führungsclique weg", sagte ein SPÖ-Mitglied nach der Wahl gegenüber Ö1.
Die Sozialdemokraten hätten die Wählerschaft mit ihren Themen und Anliegen nicht erreicht und auch die Plakat-Kampagne mit schwarz-weiß Fotos des Spitzenkandidaten sei nicht wirklich förderlich gewesen. "Die SPÖ-Plakate... das hat ausgeschaut wie Leichen", meint ein weitere Anhänger der Roten.