Ukraine

Geheimtreffen – mit diesen Millionären sprach Selenski

Wolodimir Selenski trat vor die UN-Vollversammlung in New York, um Reformen zu fordern. Doch nicht nur das, er verhandelte auch um weitere Milliarden. 

Newsdesk Heute
Wolodimir Selenski bei einem Treffen mit US-amerikanischen Wirtschaftseliten. 
Wolodimir Selenski bei einem Treffen mit US-amerikanischen Wirtschaftseliten. 
via REUTERS

Verhandlungen mit internationalen Playern gehören seit geraumer Zeit zum Alltag des ukrainischen Präsidenten. Der Krieg gegen Russland ist ein Verschleißkrieg – je mehr Waffen(systeme), desto länger kann das Land dem russischen Feind Paroli bieten. Doch nebenher läuft offenbar schon der Wiederaufbau des kriegsgebeutelten Landes: "CNN" berichtet, dass der Kriegsherr seinen persönlichen Auftritt am New Yorker East River nicht nur zu diplomatischen Zwecken nützte. 

In Manhattan fanden mehrere Geheimtreffen statt, in denen bereits um Investitionen in Milliardenhöhe für die – hoffentlich bald beginnende – Zeit nach den Kriegshandlungen in der Ukraine gerungen wurde. Neben dem ukrainischen Präsidenten fanden sich am Verhandlungstisch US-Eliten aus Politik, Tech und der Wall Street wieder. Fotos zeigen Selenski im Gespräch mit Bankern, Hedge-Fonds-Managern, Investoren und Philantropen.

Tauziehen um die Zukunft

Bei einem der Treffen hatte die größte US-amerikanische Bank, JPMorgan Chase, geladen. Der Gastgeber wurde vertreten durch drei Top-Manager, da Chef Jamie Dimon (67) außer Landes war. Außerdem fanden sich in einem Konferenzsaal in Midtown Manhattan folgende Persönlichkeiten ein: Ex-Bürgermeister und Medien-Milliardär Michael Bloomberg (81), der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt (68), der Milliardärs-Eigentümer des Football-Clubs "New England Patriots", Robert Kraft (82), Hedgefonds-Krösus Bill Ackman (57), sowie die lebende Außenpolitik-Legende und Ex-US-Außenminister Henry Kissinger (100).

Das erklärte Ziel des Treffens bestand darin, eine Plattform für das Lukrieren privater Investitionsgelder für den ukrainischen Wiederaufbau zu schaffen. In dem laut Insidern "produktiven" Gespräch habe Kiew den Anlegern das Investieren in der Ukraine schmackhaft gemacht: Vor allem in den Sektoren grüne Energie, IT und in der Landwirtschaft gebe es gute Verdienstchancen. Über konkrete Summen trat jedoch nichts nach außen. 

In der Hauptstadt wurde das Ehepaar Selenski von Joe Biden und der First Lady Jill Biden empfangen. 
In der Hauptstadt wurde das Ehepaar Selenski von Joe Biden und der First Lady Jill Biden empfangen. 
REUTERS

Treffen mit Mega-Hedgefonds

Nur wenige Stunden zuvor hatte sich Selenski mit dem Chef von BlackRock, Larry Fink (70), getroffen, wie "Fox News" berichtete. Der größte Investmentfond der Welt verwaltet Einlagen in Höhe von fast 8,6 Billionen Dollar. Interessantes Detail am Rande: für das Treffen passte Selenski seine Kleidung an. Tritt er üblicherweise im militärischen Olivgrün auf, sah man ihn hier im schwarzen Pulli. Schwieriger gestalteten sich Selenskis Gespräche mit der politischen Elite des Landes in Washington D.C.

Besonders heikel soll das Treffen mit "Speaker" Kevin McCarthy gewesen sein, dem Republikaner-Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus. Selenski habe um eine Rede vor den beiden Kammern des Kongresses angefragt, was McCarthy wohl wenig beeindruckte. Er lehnte Selenskis Ansuchen ab: "Wir hatten dafür einfach keine Zeit – und er hat ja schon mal eine gehalten …"

In Washington D.C. traf er außerdem eine Reihe von US-Senatoren – hier zu sehen sind John Kennedy (R), Ron Wyden (D), Maisie Hirono (D) und Tom Carper (D).
In Washington D.C. traf er außerdem eine Reihe von US-Senatoren – hier zu sehen sind John Kennedy (R), Ron Wyden (D), Maisie Hirono (D) und Tom Carper (D).
REUTERS

Republikaner stellen sich quer

Die Republikaner machen der Ukraine um ihren Präsidenten das Leben schwer: der rechte Flügel der Partei, der ob Trumps guter Wiederwahlchancen an Boden gutmacht, will die Militärhilfen für Kiew aufs Eis legen, solange es keinen konkreten Friedensplan gibt. 

Weitere Hilfspakete müssen vom Kongress genehmigt werden. Präsident Joe Biden hat dort bereits um weitere 24 Milliarden Dollar angesucht – die Chancen für eine Zustimmung stehen aktuell jedoch schlecht. Und damit wohl auch die Kriegschancen der Ukraine, wie Selenski gegenüber verschiedenen Senatoren andeutete: "Wenn wir das nicht bekommen, werden wir den Krieg verlieren …"

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