Investor für Kaufhauskette

Geheim-Verhandlungen zu Benko-Imperium angelaufen

Deutsches Unternehmen soll Teile der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof von Benkos maroder Signa übernehmen.

Angela Sellner
Geheim-Verhandlungen zu Benko-Imperium angelaufen
René Benkos Signa ist in finanzieller Schieflage. Der Tiroler Immo-Tycoon musste sich von der Spitze des Signa-Beirats zurückziehen.
imago/SKATA

Nach dem Debakel um René Benkos Signa laufen die Verhandlungen zur Zukunft des Unternehmens auf Hochtouren. Für die deutsche Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die Benko im Jahr 2019 übernommen hatte, könnte sich laut Informationen der "Bild " nun ein neuer Weg auftun.

Büroartikel-Händler will in Galeria-Kaufhäuser

Und zwar soll das deutsche Unternehmen buero.de unter Chef Markus Schön Teile von Galeria Karstadt Kaufhof – konkret den gesamten Bereich Bürobedarf und Schulartikel - übernehmen. Entsprechende Verhandlungen hatte es schon im Vorjahr gegeben. Damals waren sie gescheitert, jetzt gibt es einen neuen Anlauf.

Die deutsche Kette Galeria Karstadt Kaufhof musste unter Benko, der sie mit seiner Signa 2019 übernahm,  zwei Mal Insolvenz anmelden.
Die deutsche Kette Galeria Karstadt Kaufhof musste unter Benko, der sie mit seiner Signa 2019 übernahm,  zwei Mal Insolvenz anmelden.
REUTERS

Laut "Bild" geht es um ein insgesamt dreistelliges Millionengeschäft an allen rund 20 Galeria-Standorten in Deutschland. Gestartet werden soll mit 20 Filialen am 1. Februar 2024, weitere 20 Standorte kommen am 1.8.2024 und der Rest am 1.2.2025 hinzu.

Verhandlungen seit Ende Oktober

Buero.de würde in den Warenhäusern die Verkaufsflächen für Büro- und Schulbedarf vollständig bewirtschaften. Entstehen würde auf diese Weise der größte Fachhändler in Deutschland in diesem Bereich.

Seit Ende Oktober sollen die Projektteams von Galeria und buero.de an dem Deal arbeiten.

René Benko war am Mittwoch vergangener Woche auf Druck von Investoren als Beiratsvorsitzender der Signa abgetreten. Das von ihm gegründete Unternehmensimperium war aufgrund der Verwerfungen am Immobilienmarkt (gestiegene Finanzierungszinsen, explodierende Baukosten, fallende Immobilienpreise) in akute Schieflage geraten. Zahlreiche Signa-Baustellen stehen still. Der Konzern braucht dringend frisches Geld - kolportiert wird ein Betrag von bis zu 400 Mio. Euro, der in den nächsten paar Wochen fällig wird. 

Am Ruder bei Signa ist jetzt der deutsche Sanierer Arndt Geiwitz. Benko hatte ihn seinerzeit schon beschäftigt, um die marode Galeria-Kette "zurechtzustutzen" – etliche Standorte wurden geschlossen, Tausende Mitarbeiter verloren letztlich ihre Jobs, trotz hoher deutscher Staatshilfen.  

Restrukturierungs-Plan bis Ende November

Bei Signa will Geiwitz bis Ende November einen Plan für die wesentlichen Schritte der Restrukturierung erarbeiten. Dafür holte er jetzt auch Verstärkung an Bord - der deutsche Experte Ralf Schmitz ist neuer "Chief Restructurig Officer" (CRO) im Signa-Vorstand.

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