Übernimmt Signa-Projekt

Deutscher Milliardär greift Benko unter die Arme

Miteigentümer Klaus-Michael Kühne springt bei Hochhaus-Projekt "Beam" der  Signa Development in Berlin ein.

Angela Sellner
Deutscher Milliardär greift Benko unter die Arme
Signa-Gründer René Benko ist in Schwierigkeiten. Sein Unternehmens-Imperium wankt, er musste auf Druck der Investoren abtreten.
XAMAX / dpa / picturedesk.com

Der deutsche Logistik-Unternehmer und Multi-Milliardär Klaus-Michael Kühne ist einer der größten Investoren bei der strauchelnden Signa-Gruppe von René Benko. Seiner Beteiligung an der Signa Prime Selection, in der Top-Immobilien in Innenstadtlagen wie das Goldene Quartier und die Postsparkasse in Wien oder das KaDeWe in Berlin gebündelt sind, steht Kühne zwar schon seit dem Sommer eher kritisch gegenüber: "Das ist derzeit etwas volatil; das Thema haben wir unter Beobachtung", sagte er bereits im Juni zum "Manager Magazin". 

Signa-Investor Kühne übernimmt Projekt komplett

Jetzt springt Kühne der in massiven Finanzierungsschwierigkeiten steckenden Signa beziehungsweise deren Projekt-Entwicklungsgesellschaft Signa Development aber bei und übernimmt das Bürohochhaus-Projekt "Beam" in Berlin, an dem er und Benko bisher je 50 Prozent hielten, zur Gänze. Das berichtet das "Handelsblatt". Gläubiger der Signa Development hätten das am Donnerstag erfahren. Zum Kaufpreis war vorerst nichts zu erfahren.

Der deutsche Unternehmer und Multi-Milliardär Klaus-Michael Kühne (86) mit Ehefrau Christine bei den Salzburger Festspielen 2021.
Der deutsche Unternehmer und Multi-Milliardär Klaus-Michael Kühne (86) mit Ehefrau Christine bei den Salzburger Festspielen 2021.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Geld braucht die Signa Development wie die gesamte Signa-Gruppe jedenfalls dringend. Gründer und Mehrheitseigentümer René Benko hatte am Mittwoch auf Drängen der Investoren den Vorsitz im Beirat des Unternehmens niedergelegt. Jetzt ist Sanierer Arndt Geiwitz am Ruder, um zu retten, was zu retten ist. Experten sehen die Signa bereits kurz vor der Insolvenz.

Der Hamburger Unternehmer Kühne war auch als möglicher Retter für das auf Eis liegende Signa-Prestigeprojekt, den Elbtower in Hamburg, gehandelt worden. Die Baustelle des Turms steht derzeit, weil Bauherr Signa Zahlungen nicht rechtzeitig leistete. Die Kühne Holding sei aber von einem Elbtower-Engagement weit entfernt, sagte der 89-jährige Milliardär zum "Hamburger Abendblatt". Man sei "lediglich an dem einen oder anderen Gespräch über Teil- oder Gesamtlösungen in Sachen Signa Prime am Rande beteiligt".

Nummer 29 der Reichsten der Welt

Klaus Michael Kühne ist unter anderem Mehrheitseigentümer des Logistik-Riesen Kühne + Nagel. Beteiligt ist er auch an der Reederei Hapag Lloyd und der Lufthansa, außerdem am Hamburger Fußballklub HSV. Kühne lebt seit vielen Jahren in der Schweiz. Sein Vermögen wird von "Forbes" auf 39,1 Milliarden Dollar geschätzt - was ihn zur Nummer 29 im Ranking der reichsten Menschen der Welt macht.

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