Gift-Gas-Anschlag geplant

Geheim-Chats: Der teuflische Plan des Swift-Attentäters

Zwei Monate nach den abgesagten Taylor-Swift-Konzerten in Wien zeigen Chats des mutmaßlichen IS-Terroristen nun, wie brandgefährlich Beran A. ist.

Geheim-Chats: Der teuflische Plan des Swift-Attentäters
Beran A. schrieb teuflische Pläne in Chatnachrichten nieder.
Grafik "Heute"

Während sich der Hauptverdächtige im Fall Swift in den Verhören als Unschuldslamm und braves Muttersöhnchen präsentierte, sprechen nun ausgewertete Chats (17 Handys wurden drei Inhaftierten abgenommen) eine andere Sprache.

Demnach hatte er mit extrem radikalen IS-Sympathisanten und Hasspredigern – vorwiegend in Deutschland – Kontakt und plante ein unvorstellbares Blutbad.

Verschlüsselte Nachrichten wiederhergestellt

Von den Fahndern rekonstruierte Telegram- und Signal-Nachrichten führen zu einem Mohammad A. Mit ihm soll sich Beran A. zum ersten Mal über teuflische Anschlagspläne ausgetauscht haben. Er wurde darin von dem Deutschen bestärkt, da Österreich nicht zu "dar al harb" (Länder, die sich um Muslime kümmern oder sie beschützen) gehöre.

Angst vor Tod

Sie schmiedeten in den Chats Bomben-Pläne. Der 19-Jährige schrieb seinem Komplizen, er habe einen Soldaten erstechen wollen, jedoch gezögert, da er selbst nicht sterben wolle.

Treueschwur im Netz

Rund einen Monat vor den Swift-Konzerten verschickte Beran A. auf Snapchat Fotos in Kampfpose und soll zu diesem Zeitpunkt den Treueschwur auf den Anführer der IS-Miliz geleistet haben.Grausame Nachricht An seine Mitstreiter schrieb Beran A. dann: "Kämpft für Allah. Geht raus und terrorisiert die Kuffar. Wenn ihr keine Waffen habt, geht mit Messer raus. Wenn ihr nicht mal Messer habt, überfährt sie. Und wenn ihr sie nicht mal überfahren könnt, dann spuckt ihnen ins Gesicht."

Etwas Großes

Tage später wird Beran A. immer konkreter. Er möchte etwas "Großes" machen. Auf die Frage von Komplizen, was das sein könnte, spricht er von einer schiitischen Moschee, der kurdischen Botschaft oder einem Konzert, falls er an Waffen gelange. Sein Gegenüber hakt nach, ob bald ein Gig steige. Antwort: "Ja, Taylor Swift." Beran A. stachelt den Deutschen an: "Möchtest du einen gleichzeitigen Angriff machen. Du bei dir, ich hier." Er müsse bald zuschlagen, seine Eltern seien auf Urlaub und er sei nicht mehr lange unbeobachtet. Kontakte hätten ihm bereits einen Bombenbauplan auf Arabisch übermittelt, den er allerdings nicht verstehen konnte.

"Operation Swift"

Von IS-Freunden wurde er dazu aufgefordert, Sarin-Gas zu produzieren und damit beim Konzert möglichst viele Menschen zu töten. Sich selbst sollte er mit einer Maske aus der Apotheke schützen. Ob er wirklich imstande war, das tödliche Gas herzustellen, werden die weiteren Ermittlungen zeigen – denn vor dem Attentat schlug die Polizei zu.

Der Kampf gegen den politischen Islam als religiös motivierten Extremismus wird mit aller Härte geführt.
Gerhard Karner
Innenminister (ÖVP)
Innenminister Gerhard Karner
Innenminister Gerhard Karner
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Weitere Erhebungen werden laut Gerhard Karner (VP) "mit Hochdruck geführt". Der Innenminister zu "Heute": "Die Auswertung der Datenträger ist noch im Laufen. Der Kampf gegen den politischen Islam als religiös motivierten Extremismus wird mit aller Härte und Entschlossenheit geführt", so Gerhard Karner.

Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Zwei Monate nach den abgesagten Taylor-Swift-Konzerten in Wien enthüllen ausgewertete Chats des mutmaßlichen IS-Terroristen Beran A seine gefährlichen Pläne, darunter ein potenzieller Giftgasanschlag
    • Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen in Verhören zeigen die Nachrichten, dass er mit radikalen IS-Sympathisanten in Kontakt stand und konkrete Anschlagspläne schmiedete, bevor die Polizei eingriff
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