Österreich
Gegen illegale Wetten: Stadt verschärft Gesetz
Der Kampf der Stadt gegen illegale Wetten geht weiter. In der nächsten Landtagssitzung am 23. 3. will die Stadt eine Verschärfung des Wettengesetzes fixieren.
Mehr als 460 illegale Wettautomaten wurden beschlagnahmt, seit das neue Wettengesetz im März 2016 beschlossen wurde. Der Anlass: Nach dem Verbot des Kleinen Glücksspiels waren die Wettlokale wie "Schwammerl aus dem Boden" geschossen. Strengerer Spielerschutz und die Besteuerung jedes Wett-Terminals mit 350 € pro Monat zeigten Wirkung. Auch das strenge Vorgehen und die intensiven, unangekündigten Kontrollen der Abteilung für Sofortmaßnahmen und der MA 36 der Stadt Wien – gemeinsam mit Exekutive und Finanzpolizei – zahlten sich aus. Seither wurden 25 Wettlokale geschlossen, mehrere tausende Euro beschlagnahmt. "Wir werden unseren Weg weitergehen – zum Schutz der Jugendlichen und Spieler und im Sinne des Stadtbildes", so Umweltstadträtin Ulli Sima (SP).
Die Stadt plant eine Verschärfung des Wettengesetzes:
– Wer wetten will, muss seinen Ausweis vorlegen. Bei Einsätzen ab 1.000 € und Gewinnen ab 2.000 € wird die Identität im Wettbuch festgehalten.
– Wettunternehmer müssen Kontrollen durchführen, um etwa das Geldwäsche-Risiko zu minimieren.
– Datenschutz wird verschärft.
– Sieht ein Lokal wie ein Wettbüro aus und bietet Wettambiente, braucht es eine Bewilligung als Wettlokal. Grund: Viele Wettbüros zeigen Sportevents, gewettet wird übers Smartphone.
– Neues Bewilligungsverfahren: Eine Bewilligung als Wettunternehmer inklusive Betriebsstättengenehmigung ist nötig.
– Drei Jahre Begrenzung gibt's bei einer erstmaligen Bewilligung als Wettunternehmer.
– Die Vereinheitlichung des Wettreglements für alle Wettunternehmern – also Buchmacher, Totalisateur oder Vermittler – kommt.
"Das Gesetz wirkt sich eindeutig sehr positiv aus, die Entwicklungen sind erfreulich. Ganze Straßenzüge verändern ihr Gesicht, nun entstehen wieder Geschäfte und Gastronomie wo früher nur düstere Wett- oder Glückspiellokale zu finden waren. Die Anrainerinnen und Anrainer honorieren diese Entwicklung und wir werden unseren Weg konsequent weitergehen. Zum Schutz der Jugendlichen und Spieler und im Sinne des Stadtbildes", so Sima.