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Gefährliche neue Zecken-Art erstmals in Österreich
Zum ersten Mal wurde in Österreich eine gefährlichen Zecken-Art nachgewiesen, die normalerweise in den Subtropen vorkommt.
Die Hyalomma marginatum kann eine lebensbedrohliche Krankheit in sich: das Krim-Kongo-Fieber. Die Vetmeduni Wien und die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) berichteten am Freitag, dass diese Zecken-Art nun erstmals in Österreich nachgewiesen wurde.
Aufmerksame Pferdezüchter aus dem Raum Melk entdeckten ein Exemplar. Es trug zwar nicht den Krim-Kongo-Fieber-Virus in sich, dafür eine Reihe anderer Erreger. Dazu weiter unten mehr.
Dass diese Tiere, die hauptsächlich im Mittelmeerraum, Asien und Nordafrika angesiedelt sind, auch bei uns gedeihen, liegt am überdurschnittlich heißen Sommer heuer.
Die über lange Zeit hohen Temperaturen haben sich günstig auf die Entwicklung der subtropischen Zecken-Larven ausgewirkt.
Eingeschleppt wurde die Zeckenart von Zugvögeln - auch früher schon. Doch bisher war es den Larven bei uns schlichtweg zu kalt, um sich zu entwickeln. Das hat sich in der heurigen langanhaltenden Hitzeperiode geändert.
Die Zecken können nicht nur das lebensbedrohliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen (der Zeck aus Melk hatte den Erreger nicht in sich), sondern auch eine Reihe anderer Krankheiten auslösen: "Neben Babesien, einzelligen, eukaryotischen Parasiten, können sie auch gefährliche Bakterien wie Rickettsia aeschlimannii und Viren wie das Thogot-Virus oder West-Nil-Virus übertragen", sagen Experten.
Wird sich die neue Zecken-Art nun dauerhaft in Österreich ausbreiten? Vorerst nicht, sagen die Experten. Dazu sind es derzeit noh zu wenige Exemplare. Spannend wird jedoch, ob die im Sommer groß und robust gewordenen Zecken den Winter überleben. Das wird man im Frühjahr überprüfen.
Gegen das Krim-Kongo-Fieber gibt es derzeit noch keine Impfung. Das Virus erzeugt ein sogenanntes hämorrhagisches Fieber, bei dem es zu inneren Blutungen kommt. Zuletzt wurden immer wieder Fälle in der Türkei und Spanien bekannt. Nur eine rechtzeitige Behandlung mit einem anti-viralen Mittel kann den tödlichen Ausgang der Krankheit verhindern.
(red)