Wildtiere
Gefährliches Virus tötet Elefanten in Schweizer Zoo
Erneut ist im Zoo Zürich ein Elefant am Herpesvirus gestorben. Die fünfjährige Elefantenkuh Ruwani ist das bereits dritte Opfer der Krankheit.
Die fünfjährige Elefantenkuh Ruwani ist am Samstagmorgen an den Folgen des für Elefanten typischen Elefantenherpesvirus verstorben, wie der Zoo Zürich in einer Medienmitteilung schreibt. Es ist bereits der dritte Elefant, der an den Folgen der Viruserkrankung ums Leben kam. Zuvor starben die Elefanten Umesh und Omysha in dem eidgenössischen Tiergarten.
"Einen dritten Elefanten in so kurzer Zeit an dieses gefürchtete Virus zu verlieren, ist ein tragischer Verlust", wird Zoodirektor Severin Dressen durch das Nachrichtenportal "20 Minuten" zitiert. Besonders tragisch: Ruwani zeigte bis am Freitag keine Krankheitsanzeichen. In den Tagen davor hatte ihre Virenlast zwischen erhöhten und wieder niedrigeren Werten geschwankt.
Beide Elefantengruppen betroffen
Ende Juni war Elefantenbulle Umesh, knapp zwei Wochen später Elefantenkuh Omysha gestorben, nachdem sie am sogenannten Endotheliotropen Elefantenherpesvirus (EEHV) erkrankten.
Ruwani bildete zusammen mit ihrer Mutter Farha und Großmutter Ceyla-Himali eine der beiden matriarchalen Elefantengruppen im Zoo Zürich. Umesh und Omysha bildeten zusammen mit ihrer Mutter Indi und Schwester Chandra die andere Gruppe.
Behandlung mit antiviralen Medikamenten
Um einen Ausbruch der Herpeskrankheit zu verhindern, startete der Zoo bei Ruwani früh eine begleitende Behandlung mit antiviralen Medikamenten. "Die Behandlung eines an den Folgen des Elefantenherpesvirus erkrankten Tieres mit antiviralen Medikamenten ist nach aktuellem Wissensstand die erfolgversprechendste Therapie", beurteilt Willem Schaftenaar, tierärztlicher Berater des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP für Asiatische Elefanten und ehemaliger Tierarzt des Zoos in Rotterdam, das Vorgehen der Tierärzte im Zoo Zürich. "Leider sind die Erfolgsaussichten aber immer noch gering".