Wintersport
Gedopte Eisprinzessin stürzt, vergibt Gold und weint
Nach dem tagelangen Wirbel um ihr Dopingvergehen hat die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa im olympischen Damen-Einzel Platz vier belegt.
Alle Augen waren bei der Eislauf-Kür in Peking auf Kamila Walijewa gerichtet. Die 15-Jährige galt als große Favoritin auf die Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen. In den letzten Tagen stand sie aufgrund eines positiven Dopingtests und ihrer kuriosen Ausrede im Fokus der Sportwelt.
Um 18 Uhr startete der Wettkampf im Nationalen Hallenstadion von Peking. Kurz vor 22 Uhr griff auch Walijewa in ein. Sie wurde vom Publikum mit viel Applaus begleitet. Zu "Bolero" wagte sie ihren Tanz aufs Eis. Doch das Mega-Talent konnte den Erwartungen nicht gerecht werden. Gleich zwei Mal landete sie auf der Eisfläche.
Der Teenager war untröstlich, versank in Tränen. Kein Wunder: Das Eiskunstlauf-Juwel fiel vom ersten auf den vierten Platz zurück, ging leer aus. Gold "erbte" Walijewas Landsfrau Anna Schtscherbakowa. Sie gewann vor ihrer russischen Teamkollegin Alexandra Trusowa. Bronze holte sich die Japanerin Kaori Sakamoto.
Walijewas Dopingvergehen aus dem Dezember war erst nach dem olympischen Team-Finale bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren danach erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen.
Das IOC beschloss jedoch, dass es auch für den Fall eines weiteren Medaillengewinns von Walijewa keine Siegerehrung geben wird. Dieses Problem ist nun vom Tisch. Ob die Russin nachträglich gesperrt wird, muss erst verhandelt werden.
Mikutina wird 14.
Eine ansprechende Leistung zeigte Österreichs Vertreterin Olga Mikutina, die den Bewerb auf Rang 14 beendete. Die Vorarlbergerin lag nach dem Kurzprogramm auf Rang 18 und kam in der Kür auf 121,06 Punkte, womit sie noch vier Plätze nach oben kletterte.