Niederösterreich

Geburt im Eiltempo! Baby Marie wollte nicht mehr warten

Das St. Valentiner Rettungsteam durfte Geburtshelfer spielen: Baby Marie erblickte noch zu Hause das Licht der Welt. Mutter und Kind sind wohlauf. 

Tanja Horaczek
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 Eine Woche nach dem aufregenden Einsatz kam es zum Wiedersehen zwischen dem Rettungsteam bestehend aus Zivi Johannes Wurz, ehrenamtlichen Mitarbeiter Lukas Stipani und hauptberuflichen Mitarbeiter Markus Unger (v. l.) und Marie, der großen Schwester Hannah sowie Mama Nadine Deutschbauer und Papa Christoph Hölzl.
Eine Woche nach dem aufregenden Einsatz kam es zum Wiedersehen zwischen dem Rettungsteam bestehend aus Zivi Johannes Wurz, ehrenamtlichen Mitarbeiter Lukas Stipani und hauptberuflichen Mitarbeiter Markus Unger (v. l.) und Marie, der großen Schwester Hannah sowie Mama Nadine Deutschbauer und Papa Christoph Hölzl.
RKNOE/Buchberger

Innerhalb von 15 Minuten war Baby Marie aus Ennsdorf (Amstetten) da. Das Rettungsteam wartete die kleine Maus noch ab, doch dem Notarztteam kam sie zuvor. „Gegen 13 Uhr rief mich Nadine an, dass die Schmerzen stärker werden würden und ich doch langsam nach Hause kommen sollte“, erzählt Papa Christoph Hölzl. Zwei Tage lag der geplante Geburtstermin von Nadine Deutschbauer da bereits zurück.

Notruf gewählt

Doch dann hatte es Baby Marie eilig. Um kurz nach 14 Uhr wählte Nadine den Notruf 144. Kurz darauf rückte der St. Valentiner Rettungswagen, besetzt mit Markus Unger, Lukas Stipani und Johannes Wurz, zum Einsatzort nach Ennsdorf aus. „Transporte zu bevorstehenden Geburten kommen immer wieder mal vor. Im Normalfall verlaufen diese bis zur Übergabe im Krankenhaus problemlos“, so Markus Unger, seit zwei Jahren hauptberuflicher Rettungssanitäter in St. Valentin.

Transport ins Spital ging sich nicht mehr aus

Um 14.14 Uhr trafen die Rettungssanitäter zeitgleich mit Papa Christoph bei dem Wohnhaus in Ennsdorf ein. „Beim Betreten des Hauses war uns allen schnell klar, dass sich der Transport nicht mehr ausgehen wird, denn der Kopf von Marie war bereits sichtbar“, so Unger weiter. Umgehend forderte das Rettungsteam das Notarzteinsatzfahrzeug aus Ansfelden nach. Dennoch waren nun die Fähigkeiten der Rettungssanitäter gefragt, denn bis zum Eintreffen des Notarztes sollte es noch mindestens weitere 15 Minuten dauern.

Kein alltäglicher Einsatz

Marie hatte es jedoch besonders eilig und erblickte nur fünf Minuten darauf das Licht der Welt. „Man wird im Rettungssanitäter-Kurs zwar auf diese Situation vorbereitet, dennoch sind solche Einsätze aufgrund ihrer Seltenheit eine besondere Herausforderung“, sind sich der ehrenamtliche RotKreuz-Mitarbeiter Lukas Stipani und Zivildiener Johannes Wurz einig. Dank perfektem Teamwork zwischen Mutter, Vater und Rettungssanis verlief die Geburt von Marie komplikationslos und das eintreffende Notarztteam übernahm ein gesundes Mädchen.

Keine neue Situation für die Mutter

Bevor es ins Krankenhaus nach Linz ging, durfte Papa Christoph noch die Nabelschnur seiner neugeborenen Tochter durchtrennen. Anschließend transportierte der St. Valentiner Rettungswagen in Begleitung des Notarzteinsatzfahrzeuges nicht wie geplant eine Patientin, sondern gleich zwei. Für Nadine keine neue Situation: Bereits bei der Geburt ihrer ersten Tochter Hannah wurde alles für eine Geburt im Rettungswagen vorbereitet.

Wiedersehen mit Helfern

„Damals ging es sich noch haarscharf aus. Dieses Mal zwar nicht mehr, dennoch fühlte ich mich zu jeder Zeit gut aufgehoben und möchte ein riesiges Lob an die Rettungssanitäter aussprechen.“ Eine Woche nach dem aufregenden Einsatz kam es zum großen Wiedersehen aller Beteiligten. In Ruhe konnte die neue Erdenbürgerin von den Rettungssanitätern begrüßt und gemeinsam das Erlebte noch einmal durchbesprochen werden.