Politik
"Geben wir Jungen Corona-Bummerl oder danken wir ihnen"
Nico Marchetti, Schüler- und Studentensprecher der ÖVP, spricht im großen "Heute"-Interview über das Corona-Jahr 2020 für junge Menschen.
"Ein Jahr, das allen Leuten, vor allem auch Jungen, im Gedächtnis bleiben wird" – so fasst ÖVP-Nationalratsabgeordneter Nico Marchetti (30) das Corona-Jahr 2020 zusammen. "Wir sind eine Generation, die nie große Krisen oder die Einschränkung der Freiheit erlebt hat", gibt er zu bedenken. Daher sei dies nun "natürlich schon markant für alle" gewesen.
"Dank oder Bummerl für Junge?"
Die öffentliche Meinung über Teenager und Jugendliche sieht Marchetti differenziert: "Einerseits waren die Jungen immer die Bösen, die Corona-Party machen, auf der anderen Seite waren sie die, die freiwillig oder im Rahmen des Bundesheers geholfen haben – etwa mit den Massentests oder mit einem verlängerten Zivildienst." Man müsse sich laut dem Abgeordneten schon entscheiden, "ob man ihnen für ihre Leistungen dankt oder ob man ihnen das Bummerl gibt für diverse Infektionsketten".
Wie er den Partys gegenübersteht, die Junge immer wieder gefeiert haben? Marchetti: "Ich finde es nicht richtig, aber ich habe Verständnis dafür, dass junge Leute ausbrechen wollen. Es war auch im Sommer nicht unbeschwert, über allem schwebte das Damoklesschwert der Pandemie."
"Können nicht beginnen, in Moria Zelte aufzubauen"
Im Video (siehe oben) spricht er darüber hinaus über die Herausforderungen beim Home Schooling oder Distance Learning an Unis, die angehobene Zuverdienstgrenze für Studenten und verrät, wie er zur Aufnahme von Flüchtlingskindern aus Moria steht. Österreich hätte Hilfsgüter zur Verfügung gestellt, so der 30-Jährige, "aber die griechische Regierung hat nicht dafür gesorgt, dass sie in Moria ankommen. Aber wir können jetzt nicht als fremdes Land damit anfangen, dort Zelte aufzubauen. Das müssen schon die Behörden dort machen..."
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