Niederösterreich

Gasschock! Herzkranker bleiben nur 66 Cent am Tag übrig

Nach 3 Herz-OPs bezieht Marion M. 970 Euro Mindestrente, kam dennoch über die Runden und half Obdachlosen. Nun der Schock: Plus 205 €/Monat fürs Gas.

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Marion M. (55) bekommt unter 1.000 Euro Mindestpension
Marion M. (55) bekommt unter 1.000 Euro Mindestpension
privat

Die enormen Energie- und Treibstoffpreise treffen alle Österreicher - viele sogar mit existenzbedrohlicher Wucht: Marion M. (55) aus Amstetten (NÖ) bezieht nach drei Herzoperationen knapp 1.000 Euro Mindestpension und soll demnächst 205 Euro monatlich mehr fürs Gas zahlen.

„Bis Mitte 30 habe ich gearbeitet, zuerst als Büroangestellte, dann als Reinigungskraft. Schließlich bekam ich einen Herzschrittmacher, nach drei Eingriffen am Herzen musste ich in die Frühpension“, erzählt die Mostviertlerin. Mit nur 950 Euro Rente monatlich kam die zweifache Mutter dennoch über die Runden, zahlte für Gas (Herd und Heizung) 79 € pro Monat.

"Ich fühle mich verarscht"

„Dann kam die Erhöhung beim Gas auf 132 Euro im Monat, die habe ich noch geschluckt. Ab März soll ich aber 284 Euro pro Monat nur fürs Gas zahlen. Da ist noch kein Strom dabei“, zuckt die 55-Jährige ratlos mit den Achseln und fügt an: "Und meine Pension ist heuer auf 970 Euro angestiegen."

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    Marion M. soll 205 Euro mehr fürs Gas bezahlen.
    Marion M. soll 205 Euro mehr fürs Gas bezahlen.
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    Bisher blieben Marion M. nach Abzug von rund 650 € Fixkosten rund 300 Euro für Essen, Trinken, Kleidung und Sonstiges. „Durch die Preiserhöhungen generell und vor allem wegen der Gaspreis-Explosion bleiben mir dann genau 20 Euro im Monat, also nicht mal ein Euro am Tag, fürs Leben - wie soll ich da überleben?“, fragt die 55-Jährige, die auch in Richtung Regierung Kritik übt: "150 Energiekostenausgleich - ich fühle mich verarscht."

    Mutter hilft dennoch Obdachlosen

    Doch nicht alle sind herzlos in dieser Zeit: "Mein Vermieter hob nach sieben Jahre die Miete um 20 Euro an - das finde ich sehr sozial", streut die Mutter von zwei Söhnen (22, 24) dem Vermieter Rosen.

    Marion M. überlegt nun einen Versorgerwechsel, verliert nicht ihre Zuversicht und hilft dennoch weiterhin Obdachlosen: „Zuletzt hatte ich eine junge Frau aufgenommen. Einigen geht es noch schlechter als mir und meine Kinder sind groß und ich brauche eine sinnvolle Beschäftigung.“