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Gas-Schock – "Statt 110 € soll ich jetzt 600 € blechen"
Über 600 statt 110 Euro – aufgrund der Teuerungswelle muss der Steirer Gernot H. nun fast das Sechsfache an Heizkosten blechen.
Gernot H. aus dem steirischen Ort Söding ist sauer. Als er vor zwei Jahren Gasanbieter wechselte, zahlte er immer einen fixen Teilbetrag von 110 Euro an Heizkosten. Mit der Teuerungswelle, die vor allem Strom- und Gasanbieter traf – "Heute" berichtete bereits – bekam auch er Ende März eine Informations-Mail von seinem Anbieter: Sein Teilzahlungsbetrag wurde durch die aktuelle Situation drastisch erhöht – für das Heizen soll er nun 615 Euro, also fast das Sechsfache blechen. "Das ist ja wohl ein Scherz! Ich bin bereit dazu, das Doppelte zu bezahlen, aber keine 615 Euro!", wütet Gernot im Gespräch mit "Heute".
Flexibler Börsentarif beeinflusst Kosten
"Heute" fragte bei dem Anbieter nach, um zu erfahren, wie es dazu kommen konnte, dass Gernots Teilzahlungen um so eine erhebliche Summe gestiegen sind. "Unser Kunde hat einen flexiblen Börsentarif-Vertrag abgeschlossen. Das heißt, dass sich seine Heizkosten an dem aktuellen Börsenmarkt orientieren. Nachdem die Kosten aufgrund der Krise und dem Einmarsch Putins in der Ukraine in die Höhe gesprungen sind, leidet auch er dran", so der Geschäftsführer der Firma im Gespräch mit "Heute".
Außerdem wurde der Teilzahlungsbetrag des Steirers anfangs falsch eingeschätzt – "Deshalb war er anfangs auch so billig", so der Geschäftsführer im "Heute"-Talk. Dadurch, dass Gernot einen flexiblen Tarif hat, kann der Steirer laut Geschäftsführung immerhin jederzeit und ohne Bindung seinen Vertrag auflösen.
Sowohl Gernot als auch sein Gasanbieter hoffen, dass sich die Preise in näherer Zukunft stabilisieren und Heizen wieder leistbarer wird. Wann das sein wird, ist allerdings noch nicht absehbar.