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"Gas-Lockdown im Herbst" – Politiker hat üble Prognose

Nach zahlreichen Corona-Lockdowns droht Österreich im Herbst neuerlich ein Zusperren. Dieses Mal könnte Wladimir Putin Schuld daran sein.

Tobias Kurakin
Die Gas-Krise könnte sich in Europa zuspitzen.
Die Gas-Krise könnte sich in Europa zuspitzen.
Patrick Pleul / dpa / picturedesk.com

Die Coronazahlen steigen derzeit wieder an. An die Rückkehr der verpflichtenden Coronatests für Veranstaltungen oder gar einen Lockdown will derzeit niemand denken. Der SPÖ-Landesgeschäftsführer im Burgenland, Roland Fürst, fürchtet jedoch einen neuerlichen Lockdown im Herbst.

Gas-Embargo hätte heftige Folgen

Dann soll aber nicht Corona der Grund sein, warum Betriebe still stehen und die Wirtschaft wieder in eine herbe Rezession verfällt, sondern Wladimir Putin bzw. sein Gas. Der rote Politiker geht demnach davon aus, dass Putin uns vollkommen den Gashahn zudrehen wird.

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schreibt Fürst: "Es ist ziemlich klar, dass es im Herbst & Winter einen Lockdown geben wird, weil Putin das Gas ganz abdrehen wird. Das bedeutet im Prinzip keine Heizung & kein warmes Wasser, keine Industrie usw. Befürchte, dass das noch nicht ganz angekommen ist!".

Sollte uns der Kriegstreiber tatsächlich das Gas abdrehen, dürfte Österreich in der Tat auf turbulente und herausfordernde Zeiten zusteuern. WIFO-Chef Gabriel Felbermayr geht davon aus, dass die Inflationsrate in Österreich sich verdoppeln würde und die Energiekosten weiter in die Höhe schießen.

Wirtschaft droht Katastrophe

Darüber hinaus dürfte der Herbst und der Winter besonders kalt werden. Ohne Gas müssten viele Österreicherinnen und Österreicher beim Heizen Abstriche machen. Die Industrie würde ohnehin auf einen Kollaps zusteuern und die Wirtschaft würde neuerlich hart getroffen sein.

Klare Worte, was uns erwarten würde, sind derzeit jedenfalls rar gesät, anders in Deutschland. Hier spricht Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck ein ums andere Mal Klartext und warnt vor einer Katastrophe, die "die Solidarität der Gesellschaft an ihre Grenzen und darüber hinaus bringen würde".

Teuerungen schon jetzt massiv

In Österreich wird jedoch bereits jetzt von vielen Bürgerinnen und Bürgern über die hohen Kosten geklagt. Die Lage hat sich für viele mittlerweile dermaßen verschlechtert, dass sie keinen Ausweg mehr sehen. So gibt knapp jeder Siebente an, dass er mit der jetzigen Situation finanziell massiv überfordert ist. 27 Prozent fürchten sich von einer plötzlichen Ausgabe, die sie noch weiter in die finanzielle Ratlosigkeit treiben würde.

Doch das ist nicht der einige Bereich, der den Österreichern Sorgen bereitet. So zeigt die Studie, dass die Wohnkosten aktuell für 820.000 Menschen eine schwere finanzielle Belastung darstellen. 860.000 Personen (13,8 Prozent) rechnen in den kommenden drei Monaten mit Zahlungsschwierigkeiten beim Begleichen ihrer Wohnkosten. Im letzten Quartal 2021 lag diese Zahl noch bei 750.000 (12 Prozent).

Die Inflation habe zudem dazu geführt, dass bereits zwei Millionen Menschen im kommenden Jahr Einkommensverluste hinnehmen musste. 476.000 Menschen im Land geben sogar an, dass sie sich aufgrund der Teuerungen nicht mehr richtig ernähren können.

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