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Heuer nicht gültig? – Chaos um 150-Euro-Energiegutschei

Um den steigenden Energiepreisen entgegenzuwirken, sollte der 150-Euro- Energiegutschein helfen. Doch einige Fehler sorgen nun für Chaos. 

Tobias Kurakin
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Die Energiepreise rasen in Österreich weiter nach oben - dieser Gutschein soll jetzt helfen.
Die Energiepreise rasen in Österreich weiter nach oben - dieser Gutschein soll jetzt helfen.
getty images ("Heute"-Montage)

Die Teuerungswelle trifft viele Bürgerinnen und Bürger massiv. Die Regierung hat auf die finanzielle Mehrbelastung reagiert und einen Energieausgleich in Form eines 150-Euro-Gutscheins versprochen.Dieser bringt aber, wie nun bekannt wurde, einige Schwierigkeiten mit sich. 

Gutschein-Code zu kompliziert 

Knapp vier Millionen Haushalte in Österreich haben den Energiegutschein per Post zugesendet bekommen, beim Einlösen kommt es jedoch immer wieder zu Problemen. So berichtet das Ö1-Mittagsjournal davon, dass einige Bürgerinnen und Bürger daran scheitern würden, den langen Code aus Zahlen und Buchstaben online einzugeben, da es für sie zu kompliziert sei.

Von der Arbeiterkammer-Expertin für Energie Dorothea Herzele wird befürchtet, dass viele auch trotz Gutscheins unter der finanziellen Belastung leiden würden. Zu allem Überfluss wurde bekannt, dass sich bei der Online-Eingabeplattform zunächst auch ein Programmierfehler eingeschlichen haben soll, dieser sei jedoch laut Angaben des Finanzministeriums aber nun wieder behoben. 

Besonders ärgerlich für viele Haushalte ist zudem der Fakt, dass der Gutschein sowieso erst im kommenden Jahr eingelöst werden kann. Demnach können die 150 Euro nur bei der Jahresstromabrechnung abgezogen werden, 40 Prozent der österreichischen Haushalte erhalten diese zwischen Jänner und Mai.

Wut-Wiener platzt wegen Energiegutschein der Kragen

Einige Energieanbieter wie beispielsweise Kelag gehen jedoch ohnehin davon aus, dass der Preis für Strom und Energie im nächsten Jahr noch weiter steigen wird. Der Gutschein sei demnach auch dann wichtig und notwendig für einige Haushalte, um sich das Leben weiter leisten zu können.

Herzele warnt vor "Armutsspirale" 

Für Herzele geht der Gutschein dennoch nicht weit genug. Sie fordert weitere Pakete und Maßnahmen gegen die Teuerungswelle: "Der Gutschein kann nur der Anfang sein, es braucht Zuschüsse auf Länderebene sowie einen Energiepreisdeckel. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine Armutsspirale kommen". Zusätzlich dazu fordert die Expertin eine Sondersteuer für Energiebetriebe sowie eine Untersuchung der Wettbewerbsbehörde des heimischen Gas- und Strommarktes. 

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    Knapp vier Millionen Haushalte haben den Energiegutschein bereits erhalten. 
    Knapp vier Millionen Haushalte haben den Energiegutschein bereits erhalten.
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