"Alle verzweifelt"

Ganze Familien von der Schaeffler-Schließung betroffen

Die Stimmung nach der Ankündigung, das Schaeffler-Werk in Berndorf zu schließen, ist sehr schlecht. Rund 450 Mitarbeiter verlieren den Job.

Erich Wessely
Ganze Familien von der Schaeffler-Schließung betroffen
Schaeffler-Werk in Berndorf, Betriebsratsvorsitzender Ersin Cakmak
Presseagentur Holzinger, FSG

"Es ist ein Werk, das immer Geld verdient hat, von einer Schließung war nie die Rede", so Ersin Cakmak, Betriebsratsvorsitzender des Schaeffler-Werks in Berndorf, enttäuscht zu "Heute".

Die Stimmung nach der Hiobsbotschaft (Anm.: bis Ende 2025 verlieren 450 Mitarbeiter den Job, die Produktion wird in die Slowakei und Rumänien verlagert) sei "sehr schlecht, alle sind verzweifelt. Mann, Frau, Kind – es gibt ganze Familien, die hier arbeiten", so Cakmak, seit 24 Jahren dabei und seit neun Jahren Betriebsratschef.

Cakmak sitzt auch im Aufsichtsrat, kennt die Zahlen: "Dem Management geht es nur um mehr Rendite. Wenn ich von den hohen Personalkosten höre, bekomme ich so einen Hals. Es geht rein um geringere Material- und Energiekosten und darauf haben Mitarbeiter keinen Einfluss."

Verhandlungen Anfang Jänner

Ab Anfang Jänner wolle der Betriebsrat mit dem Konzern über "einen guten und teuren Sozialplan verhandeln, wir wollen eine Arbeitsstiftung unbedingt mit hineinverhandeln". Warum sich das Land NÖ im Gegensatz zu OÖ gegen eine Arbeitsstiftung ausspricht, kann er nicht verstehen.

Im Betrieb kennt der Betriebsratsvorsitzende jeden Mitarbeiter: "Man trifft sich im Kindergarten, beim Einkaufen." Bitter: Erst vor zwei Monaten hat Schaeffler in Berndorf sechs neue Lehrlinge (von insgesamt 23) aufgenommen.

Das Schaeffler-Werk in Berndorf

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    Das Schaeffler-Werk in Berndorf
    Das Schaeffler-Werk in Berndorf
    Presseagentur Holzinger

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Ankündigung der Schließung des Schaeffler-Werks in Berndorf hat zu großer Verzweiflung unter den rund 450 betroffenen Mitarbeitern geführt, da viele ganze Familien dort arbeiten.
    • Betriebsratsvorsitzender Ersin Cakmak kritisiert das Management für die Entscheidung, die Produktion in die Slowakei und Rumänien zu verlagern, und plant, ab Januar über einen umfassenden Sozialplan zu verhandeln.
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