Niederösterreich

Panier-Quote – Wirbel um Briefe an Wirte in NÖ

In gefälschten FPÖ-Briefen wird über eine "Panierquote Neu" und die Wirtshausprämie informiert. Die FPÖ ortet akkordiertes "Dirty Campaigning".

Erich Wessely
Wirbel um Fake-FPÖ-Brief, der an Wirte in NÖ ging.
Wirbel um Fake-FPÖ-Brief, der an Wirte in NÖ ging.
Screenshot, iStock (Symbol); "Heute"-Montage

Ein Schreiben im Namen der FPNÖ mit deftigem Inhalt erhielten jetzt Wirte in NÖ: Gastronomen hätten dem Druck „von den ins Land strömenden fremden Kulturen, die etwa Kebab oder Gyros einschleppen“, nachgegeben und ihre Speisekarten angepasst - mehr dazu hier.

Um an die Wirtshausprämie (Anm.: einmalig sind bis zu 10.000 € pro Wirt vorgesehen) aber zu kommen, werde im Mai „ein Mitarbeiter unserer neugeschaffenen Landesabteilung Ihrem Lokal anonym einen Besuch abstatten".

"Abteilung zur Förderung der patriotischen Esskultur"

Dabei werde, wie auch der „Kurier“ berichtet, von der „Abteilung zur Förderung der patriotischen Esskultur“ überprüft, ob man für die Prämie geeignet ist: Je mehr panierte Speisen auf der Karte, desto besser. „Setzen Sie auf deutschsprachige Alternativen wie mittelrohe Fleischschnitte statt medium-rare Steak“, heißt es im Brief etwa, und: „Auf ihrer Kinderkarte findet sich eine Pinocchio-Pasta oder Arielle-Fischstäbchen? Probieren Sie es doch mal mit dem Andreas-Hofer-Schnitzel oder dem Gabalier-Fleischlaberl.“

Panier "gerne auch im Dessertbereich"

"Nicht heimatverbundene Wirtshäuser werden in einem öffentlich einsehbaren Online-Register zur Warnung für Gäste als unpatriotisch ausgewiesen", heißt es in dem gefälschten Schreiben zudem. Auch eine "Panierquote" wird angeführt: "Die knusprige Panier ist das A und O der österreichischen Küche. Je mehr panierte Speisen auf der Karte, desto höher die Bewertung, gerne auch im Dessertbereich".

FPNÖ-Landessekretär Alexander Murlasits zu dem Fall: „Die Landes-FPÖ wird mit aller Härte gegen derartige Verunglimpfungs- und Silbersteinmethoden vorgehen. Rechtliche Schritte sind in Ausarbeitung.“

Meldungen aus ganz NÖ

Die Fake-Briefe mit offiziellem Logo der FPNÖ seien in ganz NÖ im Umlauf. Meldungen würden laufend eintrudeln, nicht nur aus dem Zentralraum, auch aus dem Wein- und Waldviertel, so Murlasits zu "Heute". Die FPNÖ ortet akkordiertes Dirty Campaigning.

"Sehr geehrter Herr Wirt": So sieht Fake-FPÖ-Brief aus

So sieht der FPÖ-Fake-Brief aus.
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"Kurier"/privat
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