Digitale Kommunikation

FYI – das kommt beim Chatten nicht gut an

Untersuchungen haben gezeigt, dass Abkürzungen beim Chatten beim Empfänger nicht so gut angekommen, wie vom Absender beabsichtigt.

Heute Life
FYI – das kommt beim Chatten nicht gut an
Weil in der digitalen Kommunikation viel nonverbale Information verloren geht, kann es vermehrt zu Missverständnissen kommen.
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OMG, IDK, GOAT, FYI oder LOL – Abkürzungen wie diese sind durch die sozialen Medien quasi in den alltäglichen Sprachgebrauch übergegangen. Die Verwendung solcher Kürzel lassen den Empfänger jedoch negative Rückschlüsse über den Absender ziehen, sagt eine neue Studie.

David Fang, Doktorand an der Stanford University, fragte sich, ob diese Gewohnheit die digitale Kommunikation verbessert oder verschlechtert. Die Studie, die im Journal of Experimental Psychology erschien, fand heraus, dass Abkürzungen wie IDK für "I don't know" (dt. Ich weiß es nicht) oder GOAT für "Greatest of all times"(dt. Größter aller Zeiten) einen schlechten Eindruck erwecken, da sie einen Mangel an Bemühungen seitens des Schreibers signalisieren, wodurch die Empfänger weniger geneigt sind zu antworten.

Kürzel werden als unaufrichtig wahrgenommen

Für die Untersuchung wurden Unterhaltungen aus 37 Ländern und mehr als 5.300 Textern analysiert. Die Forscher untersuchten das Verhalten von Empfängern von Nachrichten in Dating-Apps und Chatrooms in Gesprächen mit und ohne Abkürzungen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Nichtausschreiben von Wörtern eine Person, unabhängig von ihrem Alter, unaufrichtig erscheinen ließ, anstatt entspannt. Interessanterweise sagten 80 Prozent der Teilnehmer voraus, dass die Verwendung von Abkürzungen andere nicht stören würde und 4 Prozent glaubten fälschlicherweise, dass dies einen positiven Einfluss hätte. "Wir dachten, dass Texter Abkürzungen mögen würden, weil sie ein informelles Gefühl von Nähe vermitteln würden, daher waren wir überrascht, dass Kürzel negative Wahrnehmungen über Menschen, die sie verwenden, hervorrufen", erklärte Fang.

Immer den Kontext beachten

Fang sagt jedoch, dass nicht alle Texte mit abgekürzten Wörtern schlecht sind. Stattdessen sollte das Verfassen von Kurznachrichten davon abhängen, mit wem man schreibt und in welchem Kontext man sich befindet. "Unsere Ergebnisse sind vor allem dann relevant, wenn wir aufrichtiger erscheinen und soziale Bindungen stärken wollen, z. B. am Anfang einer Beziehung oder wenn wir einen guten Eindruck hinterlassen wollen", so Fang. "Ein Mangel an wahrgenommener Anstrengung könnte zwischenmenschlichen Beziehungen beim Texten abträglich sein", heißt es weiter in der Studie.

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Auf den Punkt gebracht

  • Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verwendung des vollen Wortlauts in Texten anstelle von Abkürzungen die Personen aufrichtiger erscheinen lässt und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie Antworten erhalten.
  • Eine Studie der Stanford University fand heraus, dass Abkürzungen wie IDK oder GOAT einen schlechten Eindruck erwecken, da sie einen Mangel an Bemühungen signalisieren, wodurch die Empfänger weniger geneigt sind zu antworten.
red
Akt.
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