Wintersport
"Fuß hing davon!" Hermann Maier packt über Crash aus
Hermann Maier wird 50 Jahre alt. Die Ski-Ikone erinnert sich an jenen Tag, der nicht nur seine Karriere, sondern auch sein Leben gefährdete.
50 Jahre Herminator!
Österreichs Sport-Legende feiert am Mittwoch seinen runden Geburtstag. Der 54-fache Weltcupsieger blickt anlässlich des 50ers aber nicht nur auf seine zahlreichen Karriere-Höhepunkte zurück. Zwei schlimme Rückschläge haben maßgeblich zu seiner Legendenbildung beigetragen: Der schwere Abflug bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano, der brutale Motorrad-Unfall 2001.
In der ORF-Sendung "Thema" spricht der sonst so medienscheue Ex-Rennläufer offen wie selten zu vor über den Verkehrsunfall, der ihn fast sein Bein oder gar das Leben gekostet hätte.
Maier: "Die Situation war absolut ernst, mein Glück war mein körperlich ausgezeichneter Zustand am Höhepunkt. Der Fuß hing davon. Es war ein Glück, dass der Fuß nicht auf der Straße gelegen ist. Es war sehr, sehr knapp."
In einer achtstündigen Not-Operation konnte das rechte Bein gerettet, die Amputation verhindert werden. Der damals 28-Jährige weiter: "Am Anfang habe ich den Leidensweg akzeptiert. Ich habe mir nicht gedacht, dass es so ein langer Leidensweg wird. Aufstehen, irgendwie weitermachen."
Der zweifache Olympiasieger musste das Gehen neu lernen. An Spitzensport war zunächst nicht mehr zu denken. "Es waren kleine Mosaiksteinchen. Ich habe die Hubschrauberausbildung gemacht. Ich musste einmal eineinhalb Monate ganz andere Dinge tun. Das war ganz wichtig. Sonst verläuft man sich, und die Spirale geht dann nur immer weiter nach unten. Das war wichtig, um mich herauszuzuiehen."
Die Arbeit lohnte sich. Eineinhalb Jahre nach dem Unfall siegte Maier im fünften Rennen nach dem Comeback im Super-G von Kitzbühel. "Es war natürlich überraschend. Es war ein wunderbares Gefühl. Da läuft dann schon ein Film ab, was da alles passiert ist. Es hat viel Substanz gekostet, da zurückzukommen. Darum ist die Karriere danach sicher viel höher einzuschätzen."
Mit 50 lebt er mit seiner Ehefrau und den drei Töchtern in seinem Heimatort Flachau, meidet die Öffentlichkeit. Mit 50 lebt er nach eigenen Angaben nun langsamer, aber: "Der 50er ist kein Grund, in eine Midlife-Crises zu verfallen. Man hat doch schon einiges hinter sich gelassen. Man probiert, so gut es geht ein glückliches Leben zu führen."