Wintersport

Für Silber ging Kindl in Ferienwohnung in Isolation

Olympische Jubel bei Wolfgang Kindl! Österreichs Rodel-Ass jubelt über seine erste Medaille bei den Spielen - nach drei erfolglosen Anläufen.

Heute Redaktion
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Wolfgang Kindl
Wolfgang Kindl
GEPA

Endlich hat es geklappt! Schon drei Mal war der Tiroler bei Olympia am Start, doch alle drei Male kam er nur auf Platz neun. Jetzt ist der Bann gebrochen und die Olympia-Medaille im Schrank. Bei den Winterspielen in Peking rodelte Kindl hinter dem Deutschen Johannes Ludwig auf Platz zwei.

"Es steht ein riesiges Team hinter der Medaille, auch die Familie zu Hause", lachte der Weltmeister von Innsbruck 2017. "Es war unglaublich viel Arbeit und hart erkämpft, ich bin überglücklich." Um sich nicht mit Corona zu infizieren, zog Kindl sogar vor Olympia in die Isolation in eine Ferienwohnung. "Wir haben extrem viel auf uns genommen, es war eine harte Zeit. Umso glücklicher bin ich jetzt."

Großer Traum für kleinen Routinier

Mit 33 Jahren geht für Kindl ein Traum in Erfüllung: "Die Olympia-Medaille hat mir noch gefehlt. Ich habe schon öfter ans Aufhören gedacht. Jetzt kommt die Medaille zum richtigen Zeitpunkt, ich glaube, das wird nicht das Ende sein." Mit nur 166 Zentimeter Körpergröße ist Kindl von der Figur her nicht gerade ein "Parade-Rodler". "Deswegen haben mir das viele nicht zugetraut", meint er. "Da steckt viel harte Arbeit dahinter. Danke an alle, die mir geholfen haben." Gefeiert wird trotz der schweren Umstände in Peking. "Wir werden sicher noch mit einem Glasl anstoßen", grinst Kindl.

Für Österreich setzt sich bei Olympia eine Rodel-Medaillenserie fort. Seit Olympia 1992 in Albertville gab es bei allen Winterspielen mindestens eine Medaille für die ÖRV-Rodler. In Peking können die heimischen Asse ihre Bilanz noch ausbauen. Bei den Damen zählt Madeleine Egle zu den Top-Favoritinnen, auch in der Staffel ist für Österreich viel möglich. "Die Chancen stehen gut", meint Kindl. "Wir werden voll angreifen. Ich denke, dass wir noch eine Medaille holen können."

Gratulationen vom Präsidenten

ÖRV-Präsident Markus Prock meint: "Wir hatten hohe Erwartungen, sind doch ein fixer Medaillenkandidat bei Großereignissen. Wir haben eine tolle Saison, ich muss Wolfgang noch einmal gratulieren. Dieses Jahr hat er noch einmal alles in die Waagschale gewonnen. Es war Gold auch möglich, Kindl und Ludwig haben sich abgesetzt. Aber Silber ist ein Wahnsinn bei Olympia. Wir haben eine sehr gute Stimmung in der Mannschaft - das macht unseren Erfolg aus. Das große Ziel sind zwei Medaillen, intern wissen wir, dass wir in jeder Disziplin eine Chance haben."

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