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Frühchen zuhause geboren: Retter basteln Brutkasten

Heute Redaktion
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Mama Rebecca und Papa Jens mit Tim und die beiden Rettungssanis Juliane und Rainer.
Mama Rebecca und Papa Jens mit Tim und die beiden Rettungssanis Juliane und Rainer.
Bild: Rotes Kreuz St. Valentin

Da verneigt sich sogar MacGyver! Die Rotkreuz-Helfer Juliane und Rainer aus St. Valentin übertrafen sich bei ihrer letzten ungeplanten Geburtshilfe selbst.

Starke Nerven, das nötige medizinische Know-How und jede Menge Erfindergeist bewiesen jetzt Juliane Auer und Rainer Jelinek vom Roten Kreuz in St. Valentin (Amstetten), gemeinsam mit dem Notarzt-Team aus Perg (OÖ).

Was war passiert? Der kleine Tim wollte unbedingt seine Mama sehen, beschloss auf eigene Faust, einfach drei Monate zu früh auf die Welt zu kommen. Nicht einmal die Fahrt vom Zuhause in St. Pantaleon ins Spital konnte er erwarten.

Jede Minute zählt

Also schrillten um 5.42 Uhr früh die Pager der Rettungssanitäter. "Geburt mit erwarteten Komplikationen, Wehen in der 27. Schwangerschaftswoche", stand am Display.

Jetzt galt es keine Zeit zu verlieren, aber: Tim war schneller, Papa Jens brachte ihn zuhause auf die Welt. "Der Leitstellenmitarbeiter erklarte mir genau was ich zu tun habe, aber eigentlich musste ich nicht viel machen, unser kleiner Tim wollte anscheinend unbedingt an diesem Tag zur Welt kommen", lacht der frischgebackene Papa.

Das Notarzt-Team aus Perg (OÖ) und die Sanis aus St. Valentin wussten aber, dass es damit nicht erledigt war: Aufgrund der Frühgeburt zählte jede Minute. Also bastelte man kurzerhand einen Inkubator, also einen Brutkasten – mit Föhn und Decken!

Per Heli ins Spital

"Ganz kurz durfte ich Tim im Arm halten, dann flog ihn die Hubschrauber-Crew nach Linz", erzählt Mama Rebecca.



Jetzt besuchte die Rotkreuz-Crew den kleinen Mann, der es sich nach wochenlangem Spitalsaufenthalt, endlich zuhause gemütlich machen durfte.