Lebensabend in UK

Fritzl will frei durch schottische Highlands streifen

Geht es nach Josef Fritzl und Anwältin Astrid Wagner, ist der berüchtigte "Inzest-Vater" schon bald frei. Der 88-Jährige hätte schon einen Plan.

Leo Stempfl
Fritzl will frei durch schottische Highlands streifen
Wo Josef Fritzl gerne seinen Lebensabend verbringen würde.
Montage: Sabine Hertel, Getty Images

Einen kleinen Justiz-Paukenschlag setzte es vor einigen Monaten rund um Josef Fritzl (88): Ein Ende des Maßnahmenvollzugs und die Überstellung in ein Pflegeheim standen im Raum. Das erste Mal seit 15 Jahren wurde er wieder in der Öffentlichkeit gesehen. Tatsächlich kam es auch zum Beschluss zur Verlegung in den Normalvollzug, den das Oberlandesgericht Wien aber wieder aufgehoben hat. Am 30. April muss Fritzl nun erneut vor Gericht.

Unterdessen soll er von Großbritannien träumen. Laut der britischen "Sun" wolle er nach seiner Freilassung auf die Insel auswandern. "Was ich über alles will, ist durch die schottischen Highlands zu streifen", wird er zitiert. Auch die saftigen, grünen Felder von Wales würden ihm zusagen. "Hauptsache ins Vereinigte Königreich."

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    Das erste Foto seit 15 Jahren: Josef Fritzl am Weg zum Landesgericht Krems.
    Das erste Foto seit 15 Jahren: Josef Fritzl am Weg zum Landesgericht Krems.
    Sabine Hertel

    "Müsste längst draußen sein"

    Anwältin Astrid Wagner bestätigt auch gegenüber "Heute", dass ihm das Britische immer zugesagt habe. Fritzl glaube wirklich daran, noch in Freiheit zu kommen – und auch sie findet das nicht so unrealistisch. Aus dem Maßnahmenvollzug komme er sicher raus, zeigt sie sich siegessicher. "Eigentlich müsste er längst draußen sein."

    Hierbei stellt sich irgendwann natürlich auch die Frage, ob er angesichts seines fortgeschrittenen Alters überhaupt noch hafttauglich ist bzw. wann er haftuntauglich wird. Grundsätzlich schaue er aber "echt gut aus" und achte sehr darauf, dass er gesund bleibt. "Er hat immer gekämpft und gibt nicht auf", so Wagner.

    Verbrechen ging um die Welt

    Seit seiner Inhaftierung als damals 73-Jähriger sind nun 15 Jahre vergangen. Für die unvorstellbaren Gräueltaten an seiner Familie in Amstetten (NÖ) fasste er die strengstmögliche Strafe aus: Lebenslang plus Einweisung in ein Forensisch-therapeutisches Zentrum. Er hielt seine Tochter 24 Jahre lang in einem Keller gefangen, zeugte mit ihr sieben Kinder. Der Schuldspruch lautete auf Mord durch Unterlassung, Sklavenhandel, Vergewaltigung, Blutschande, Freiheitsentziehung und schwere Nötigung.

    leo
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