Inzest-Fall

Erste Fotos! Fritzl kämpft jetzt um seine Freiheit

Der heutige Tag könnte das Ende des Maßnahmenvollzugs für Inzest-Täter Josef Fritzl bedeuten. Drei Richterinnen entscheiden in der heiklen Causa. 

Newsdesk Heute
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    Das erste Foto seit 15 Jahren: Josef Fritzl am Weg zum Landesgericht Krems.
    Das erste Foto seit 15 Jahren: Josef Fritzl am Weg zum Landesgericht Krems.
    Sabine Hertel

    Donnerstagfrüh, kurz nach 7 Uhr: Josef Fritzl wird – begleitet von mehreren Justizwachebeamten – in einem Bus beim Landesgericht Krems vorgeführt. Er könnte bald freikommen. In einem ersten Schritt streben der noch immer recht rüstige 88-Jährige, der in sportlicher Jeansjacke erschien, und seine Anwältin Astrid Wagner das Ende des Maßnahmenvollzugs an. Ein Drei-Richterinnen-Senat entscheidet über das von Fritzl angestrebte Maßnahmenende.

    Reporter aus aller Welt sind bereits im Morgengrauen vor Ort. Es ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass der zu einer lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilte Josef Fritzl in der Öffentlichkeit zu sehen ist. Optisch hat er sich kaum verändert. Er, der einst auf Anzug und Krawatte bei seinen Prozessterminen wert legte, trägt nun Jeans. 

    Gutachten nährt Fritzls Hoffnung 

    Laut dem jüngsten Gutachten der renommierten Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner darf sich Fritzl tatsächlich berechtigte Hoffnungen auf eine Hafterleichterung machen. Denn sie kam in ihrem jüngsten Dossier zum Schluss, dass von Fritzl keine große Gefahr mehr ausgehe. Der Sexualtrieb des Seniors sei völlig erloschen und die Demenz fortgeschritten.

    Seine Anwältin Astrid Wagner spricht davon, dass ihr Mandant auch "helle und wache Tage" habe. Ob er mit Rollator zum Gericht aufbricht oder ob die Anhörung gar direkt im berüchtigten Häf’n am "Felsen" stattfindet, sei von der Tagesverfassung abhängig. Besuche sie ihn, bestehe er darauf, ohne Rollator zu kommen.

    Theoretisch könnte Fritzl schon kommende Woche ein freier Mann sein. Das hält die Verteidigerin allerdings eher für unwahrscheinlich. Fritzl müsse erst "Stück für Stück" an die Freiheit herangeführt werden. Das geschehe mit Ausgängen und Sozialtrainings, so Wagner. Fritzl habe laut der Star-Anwältin zudem "altersentsprechend" – er wird bald 90 Jahre alt – auch Zeichen eines "Hirnabbaus". Sollte das Gericht den Antrag Wagners tatsächlich stattgeben, könnte der "Horror-Vater von Amstetten" von der Justizanstalt Krems/Stein in ein Pflegeheim überstellt werden.

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