Auch aufgrund der fortschreitenden Demenz könnte Österreichs berühmtester Häftling im kommenden Jahr von Ärzten für haftunfähig erklärt werden. So könnte Star-Anwältin Astrid Wagner ihrem fast 90-jährigen Mandanten Josef Fritzl den Traum vom Lebensabend in Freiheit schließlich doch noch ermöglichen.
Seit 2008 sitzt der Inzest-Täter in der Justizanstalt Stein (NÖ) seine lebenslange Haftstrafe ab, kam zuletzt aus der Maßnahme in den Normalvollzug – wir berichteten. Er hatte 24 Jahre lang seine eigene Tochter in einem geheimen Kellerverlies in Amstetten (NÖ) eingesperrt, tausendfach vergewaltigt und mit ihr sieben Kinder gezeugt.
Nach dem Auffliegen ging der furchtbare Fall um die Welt und in die Kriminalgeschichte Österreichs ein. 15 Jahre nach seinem Prozess kämpft der verurteilte Mörder (eines der Kinder starb im Keller durch unterlassene Hilfeleistung) und Vergewaltiger um seine vorzeitige Freilassung.
Sollte Fritzl (89) tatsächlich zu alt oder zu gebrechlich für die Haft werden, müsste er freigelassen werden. Nach einsamen Weihnachten mit Lebkuchen soll im neuen Jahr endlich sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gehen. "Er träumt täglich von einem eigenen Haus oder einer Wohnung", erklärte Astrid Wagner im "Heute"-Talk. Wo genau der Lebensmittelpunkt "draußen" dann sein soll, sei Fritzl egal.
Hauptsache es gäbe einen Bahnanschluss in der Nähe, da er sich "nach so vielen Jahren ohne Übung das Autofahren nicht mehr zutraut", so Wagner. Dennoch gibt es eine ganz wichtige Bedingung für seine neue Bleibe: "Die Wohnung oder das Haus muss einen Keller haben", soll der Häftling gefordert haben.
Der Grund ist aber ein anderer, als viele jetzt vermuten: "Wissen'S, ich hab so viele Akten, Schriftstücke und Erinnerungen", so Fritzl. Tatsächlich türmen sich in der Zelle des 89-Jährigen aktuell allerhand Ordner und mit Papierkram gefüllte Kisten. Die würde er im Falle seiner Freilassung gerne in seinem Keller lagern.