Welt

Friedensnobelpreisträgerin drohen 160 Jahre Haft

Nach einem gewaltsamen Militärputsch im Februar 2021 muss Myanmars Ex-Präsidentin San Suu Kyi vor Gericht. 

Tobias Kurakin
Teilen
Aung San Suu Kyi drohen in einem Schauprozess bis zu 160 Jahre Haft.
Aung San Suu Kyi drohen in einem Schauprozess bis zu 160 Jahre Haft.
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

160 Jahre sind eine lange Zeit, fast schon eine Ewigkeit, besonders dann, wenn man schon 76 Jahre alt ist. Das blüht nun der ehemaligen Regierungschefin von Myanmar Aung San Suu Kyi. Das harte Strafmaß droht der ehemaligen Politikerin wegen angeblichen zehn Verstößen gegen das Anti-Korruptionsgesetz ihres Heimatlandes.

Bereits zwei Mal verurteilt 

Bereits zu Beginn dieser Woche kam es zu Schuldsprüchen für die Friedensnobelpreisträgerin von 1991. Wegen eines Imports eines Funkgerätes sowie eines Verstoßes gegen Covid-Bestimmungen wurde San Suu Kyi von einem Gericht zu vier Jahren Haft verurteilt.

Auch im Dezember kam es bereits zu Urteilen gegen die ehemalige Politikerin. Dabei wurde San Suu Kyi wegen weiterer Gesetzesverstöße ebenfalls zu vier Jahre verurteilt, kurz darauf wurde das Strafmaß von der Militärjunta aber um zwei Jahre verkürzt. 

Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit 

Bisher ist auch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen wie San Suu Kyi auf die Urteile regieren würde. Die Prozesse finden nämlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ebenfalls nicht klar ist, ob die ehemalige Präsidentin tatsächlich ins Gefängnis muss oder ob sie ihre Strafe im Hausarrest absitzen kann. 

Der Hintergrund der Prozess ist der gewaltsame Militärputsch im vergangenen Februar. San Suu Kyi wurde dabei verhaftet. Mehrere internationale Organisationen und politische Expertinnen und Experten bewerten die juristische Verfolgung von San Suu Kyi als inszeniert. 

1/10
Gehe zur Galerie
    In Myanmar gehen nach wie vor zehntausende Menschen auf die Straße und protestieren gegen die Militärherrschaft.
    In Myanmar gehen nach wie vor zehntausende Menschen auf die Straße und protestieren gegen die Militärherrschaft.
    MLADEN ANTONOV / AFP / picturedesk.com