1:5 in Frankfurt
Freund geht nach Bayern-Debakel auf Stars los
Die Bayern mussten gegen Frankfurt eine 1:5-Pleite hinnehmen. Sportdirektor Christoph Freund äußert Kritik an den Kickern des Rekordmeisters.
Mit vier Toren Unterschied hat der FC Bayern München in der Bundesliga in diesem Jahrtausend noch nicht oft verloren. Am Samstag war es beim 1:5 bei Eintracht Frankfurt zum vierten Mal soweit. "Wir können unter keinen Umständen auf diesem Niveau weiter spielen", sagte Thomas Tuchel nach dem Debakel, das gleichzeitig Bayerns erste Bundesliga-Niederlage der Saison bedeutete. Mit einer Portion Trotz kündigte der Trainer an: "Es gibt viel aufzuarbeiten und viel zu verdauen."
Für Bayern-Star Leon Goretzka waren die Gründe für das 1:5 vielschichtiger Natur. "Es gibt mit Sicherheit viele Erklärungen. Ich glaube, in einem Satz lässt sich das schlecht zusammenfassen", sagte der deutsche Nationalspieler am Samstagabend im ZDF-Sportstudio. "Es fühlt sich schon sehr bescheiden an."
Freund attackiert Bayern-Stars
Eine der Erklärungen sei vielleicht, dass die Bayern nach der witterungsbedingten Absage des Bundesligaspiels gegen Union Berlin am vergangenen Samstag längere Zeit nicht gespielt hätten. "Das ist mit Sicherheit eine, auch wenn das als Entschuldigung nicht gelten darf. Aber es ist für uns sehr ungewohnt, zehn Tage nicht zu spielen. Normalerweise spielen wir alle drei Tage", sagte Goretzka. In der spielfreien Zeit habe man gut trainiert, nicht erkennen können, dass man in ein Loch gefallen sei. "Aber mit dem Anpfiff sah es stark danach aus."
Sportdirektor Christoph Freund hat derweil kritisch die Einstellung der Münchner Fussballstars hinterfragt. "Für mich war es grundsätzlich schon ein Einstellungsthema, wenn wir es nicht auf den Platz bringen. Wir können nicht in Frankfurt so in das Spiel gehen", sagte Freund am Sonntag bei Sport1 und ging auf seine Stars los. "Wir haben gut trainiert, gute Energie gespürt. Deswegen war das eigentlich unerklärbar." Die Niederlage sei "echt unerwartet" gekommen.
Nach einer "kurzen Nacht" ärgerte sich der 46-Jährige bei seinem Auftritt im "Doppelpass" immer noch über die Pleite. "Wir haben es einfach nicht auf den Platz und eine richtig schlechte Leistung gebracht", sagte Freund, der seit Anfang September im Amt ist. Es habe gewirkt, als wenn man gesagt habe, "wir spielen jetzt ein bisschen Fußball".