Fußballfest ohne Alkohol

Polizei droht mit Bier-Verbot bei der EURO 2024

Ein Sicherheitsverantwortlicher plant bei der EM in Deutschland ein Alkoholverbot für Fans. Jeder Zuschauer, der Ärger macht, wird rausgeworfen.

Sport Heute
Polizei droht mit Bier-Verbot bei der EURO 2024
Bei der Auftaktpartie gibt es wohl keinen Alkohol im Stadion.
imago images/Gonzales Photo

"Deutschland, wir kommen!" Österreich qualifizierte sich sensationell für die EM im Nachbarland. In der Monster-Gruppe-D treffen David-Alaba und Co. auf den Weltmeister von 2018 Frankreich, die Niederlande und einen Play-off-Sieger. Die Gruppenspiele der Mannschaft von Ralf Rangnick finden im Olympiastadion in Berlin und in Düsseldorf statt.

Bier-Verbot bei der EM

Sechs Monate vor der EM jetzt der Hammer für viele Fans. Der Sicherheitsverantwortliche der Gruppe C bei der EURO 2024 in Deutschland will Alkohol beim ersten Spiel der Engländer gegen Serbien in der Veltins-Arena auf Schalke verbieten. Dem noch nicht genug, soll jeder Fan, der Ärger macht, sofort von der Polizei vom Gelände verwiesen werden, wenn nötig auch mit Wasserwerfern.

Peter Both, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz in Gelsenkirchen, hat die Gesamtverantwortung für die Partie. "Wir diskutieren die Möglichkeit, Alkohol im Stadion zu verbieten. Und ich mache kein Geheimnis daraus: Aus der Sicht eines Sicherheitsverantwortlichen und der Einsatzleiters an diesem Tag fände ich das gut", sagt Both zu der englischen Zeitung "Mirror". 

Weiter: "Wir prüfen derzeit auch, inwieweit wir Alkoholverbote in öffentlichen Bereichen durchsetzen können. Grundsätzlich ist es in Deutschland erlaubt, auf der Straße Alkohol zu trinken. Aber in großen Bereichen, in denen sich Fans in überfüllten Räumen versammeln, wollen wir das verbieten."

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    Das Trinken von Alkohol ist in deutschen Stadien eigentlich erlaubt. Es gab in Ausnahmefällen aber bereits Verbote in Arenen.

    Gespräche mit den Engländern laufen

    Bei einem Vorgespräch Mitte November hatte Both seinen Plan der englischen FA erklärt. Der Sicherheitsverantwortliche rechnet mit 5.000 bis 8.000 Fans von der Insel beim Spiel gegen Serbien. "Es ist wichtig, dass alle Polizisten in Deutschland die Einstellung haben, die Fans als friedlich und nicht als Bedrohung zu sehen. Aber wir werden reagieren, wenn etwas passiert - und darauf sind wir vorbereitet", meint Both.

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      Bereits beim Sommermärchen, der WM 2006 in Deutschland, verbot die Polizei 120 englischen Anhänger den Zutritt zum Viertelfinalspiel gegen Portugal. Zuvor kam es zu Unruhen, 500 Fans wurden festgenommen.

      In den umliegenden Kneipen könne Alkohol nicht verboten werden, Biergläser aber schon. "Eines der größten Probleme ist Glas. Fans werfen das Glas, also möchten wir Glas verbieten. An mehreren Stellen werden wir feste Einrichtungen für Menschen haben, wo sie in schweren Fällen ausnüchtern und ihren Rausch ausschlafen können."

      Von den Fans kommt Unverständnis. Der englische Super-Anhänger Ian Odgers fände ein Bier-Verbot schade: "Es ist immer das Gleiche, es sind die Wenigen, die es für die Mehrheit verderben." Er zeigt sich aber auch verständnisvoll: "Wenn ein Verbot weniger Ärger verursacht und hoffentlich den englischen Fans einen besseren Ruf verschafft, dann soll es so sein."

      Für die österreichischen Zuschauer sind zurzeit keine Einschränkungen geplant. Einem Fußballfest aus rot-weiß-roter Sicht steht also nichts im Wege. Fans können sich noch bis 12. Dezember auf der Homepage der UEFA für Tickets bewerben.

      red
      Akt.
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