Freiwillige Massentests sollen Weihnachten noch retten

"Wir haben uns entschieden, dass wir auch in Österreich auf dieses Angebot der freiwilligen Massentests setzen werden. Wir werden dies für einige ausgewählte Zielgruppen, aber auch für breite Bevölkerungsgruppen vorbereiten", gibt Bundeskanzler Sebastian Kurz den Corona-Fahrplan bis Weihnachten vor. In unserem Nachbarstaat sind in den vergangenen Wochen knapp drei Millionen Menschen getestet worden, damit wurde das Infektionsgeschehen in der Slowakei massiv gebremst.

Tests noch vor Weihnachten

Heute hat die Slowakei die niedrigste 7-Tages-Inzidenz Mitteleuropas, "obwohl sie noch vor wenigen Wochen sehr stark steigende Ansteckungszahlen hatten", erklärt Kurz. Diese angekündigten Massentests würden jedoch nicht die von der Bundesregierung verfolgte Teststrategie für den Gesundheitsbereich, den Alten- und Pflegebereich, etc. ersetzen.

Sie seien vielmehr als "wesentliche Ergänzung" zu sehen, um das Infektionsgeschehen zu bremsen und unter Kontrolle zu halten, "um ein halbwegs sicheres Weihnachtsfest zumindest im kleinen Kreis zu ermöglichen", so der Kanzler.

Lehrer ganz oben auf der Liste

Wer getestet werden soll, will die Bundesregierung erst Ende der Woche präsentieren. Doch zwischen den Zeilen wird deutlich, dass vor allem die Lehrkräfte ganz oben auf der anvisierten Zielgruppe für Massentests stehen dürften, um möglichst schnell und sicher die Schulen wieder öffnen zu können. 

Dennoch: Auch wenn alle heimischen Regierungspolitiker stets bemüht sind, das Gemeinsame hervorzustreichen, mag man dieser türkis-grünen Idylle nicht so ganz glauben. Wie sonst lässt es sich erklären, dass Gesundheitsminister Anschober am Dienstagmorgen Massentests noch als einen von drei Schwerpunkten mit dem Zusatz, man sei mit dem Koalitionspartner "im Dialog", präsentierte ("Heute" hat berichtet") - und nur wenige Stunden darauf eben dieser Koalitionspartner eben diese Massentests als fix bekannt gibt. Werden die Coronatests auch zunehmend zum Regierungstest?