Politik

Freiwillig, weniger Stoff – Schüler streiten um Matura

Die Matura wird heuer in Österreich wieder strenger ablaufen. Das stört Teile der Schülervertretung.

Heute Redaktion
Einige Schüler und Schülerinnen wünschen sich die Corona-Matura-Regeln zurück.
Einige Schüler und Schülerinnen wünschen sich die Corona-Matura-Regeln zurück.
Helmut Graf

Während der Corona-Pandemie hatten die Schüler und Schülerinnen mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. So wurden damals auch die Regeln für die Matura adaptiert, "Heute" berichtete.

Brief an Polaschek

Heuer wird die Matura wieder strenger ablaufen. Das stört aber einige Teile der Schülervertretung. Zara Agtas, AHS-Landesschulsprecherin Wiens von der SPÖ-nahen Aktion kritischer Schüler/innen, fordert Erleichterungen wie zu Corona-Zeiten. Gemeinsam mit 70 weiteren Schülervertreter/innen hat sie einen Brief an Bildungsminister Martin Polaschek verfasst. "Heute" berichtete.

Themen um 1/3 verkürzt, mündliche Matura auf freiwilliger Basis

So wird u.a. gefordert, dass die Themenpools der schriftlichen sowie mündlichen Matura um 1/3 verkürzt werden sollen. Weiters wünschen sich die Schülerinnen und Schüler eine Verlängerung der Arbeitszeit bei der schriftlichen Matura um 60 Minuten, sowie eine mündliche Matura auf freiwilliger Basis. 

"Spüren Nachwirkungen noch immer"

"Die letzten Schuljahre waren für uns alle extrem herausfordernd. Unsere Schullaufbahn war geprägt von Unsicherheiten, plötzlichen Veränderungen und extremen Leistungsdruck. Auch wenn im diesjährigen Schuljahr 2022/23 Covid-19 in der Schule nicht mehr im Vordergrund stand, spüren wir die Nachwirkungen noch immer. Wir haben viel Unterrichtsstoff verpasst, leiden weiterhin unter Leistungsdruck und vermehrt an psychischen Erkrankungen", erklärt Agtas in einer Aussendung.

Bundesschulsprecherin Flora Schmudermayer von der ÖVP-nahen Schülerunion sieht das anders. Sie hält eine Änderung der Matura-Regeln für nicht notwendig, da es im laufenden Schuljahr keine Einschränkungen gegeben habe.

Polaschek erteilt Absage

Auch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) erteilte in einem Gespräch mit "Heute"  den Forderungen eine Absage und wünscht sich mehr Vertrauen in die Wissenschaft.

"Wir haben einige Regelungen bezüglich der Reifeprüfung beibehalten." Aber die pandemie-spezifischen Erleichterungen würden heuer definitiv wegfallen. "Die Matura ist so fair und schaffbar", stellte der Bildungsminister klar.

"Wir sehen, dass manche durchaus unter der Pandemie gelitten haben", erklärte Polaschek. Trotzdem hält er an der aktuellen Form der Matura fest. "Wenn man sich gut vorbereitet, dann sollte die Schule gut bewältigbar sein." 

Eine Erleichterung bleibt jedoch erhalten: Für die Maturanote wird auch heuer die Jahresnote herangezogen.

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