Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Großbritannien zeigt wieder einmal mehr, dass der erste Eindruck oft täuschen kann. Pferde rasselten nämlich reihenweise durch einen Intelligenztest – doch nicht etwa, weil sie dumm wären.
Dass Pferde hochsensibel sind und ein sehr komplexes Sozialverhalten an den Tag legen, wissen nicht nur die Halter der stolzen Haustiere. Auch lernen sie in der Regel recht schnell, was von ihnen erwartet wird und bezaubern uns durch einzigartige Charakterzüge. Die Forscher der Nottingham Trent University wollten es aber nochmal genau wissen und haben den Rössern verschiedene Aufgaben gestellt.
Kennst du schon "Noddy", das größte Pferd der Welt?
Die Ergebnisse jedoch fielen anders aus als zunächst erwartet. Die Tiere dachten nämlich überhaupt nicht daran, sich an die "Spielregeln" der diversen Stationen zu halten, sondern gingen immer den Weg des geringsten Widerstandes, um ein Leckerli abzustauben. Nicht nur klug, sondern blitzg'scheit!
Die Tests bestanden im Grunde aus Karten, die von der Pferdenase berührt werden mussten. Dafür gabs dann unter bestimmten Umständen ein Leckerli. Zunächst reichte der "Nasenstups" für die Karotte, dann wurde jedoch der Schwierigkeitsgrad erhöht und die Pferde sollten nur die Karte berühren, wenn ein Licht im Raum ausgegangen war. Alle Rösser wollten sich hier gar nicht bemühen, sondern stupsten im Ausschlussverfahren permanent an die Karten, denn jedes zweite, oder dritte Mal ging ja schließlich das Licht sowieso aus und der Keks kam zum Vorschein.
Zunächst dachten die Wissenschaftler, dass den Pferden die "Regeln" schon zu hoch gewesen seien, doch als sie das Spiel erneut veränderten, zeigte sich, dass dies keineswegs der Fall war.
Eine "Strafe" wurde eingebaut: wenn ein Pferd, während das Licht brannte, die Karte berührte, durfte es 10 Sekunden nicht weiterspielen. Hier zeigte sich sofort, dass die Tiere auch vorher keinesfalls zu blöd waren, um die Regeln zu begreifen, denn bereits nach der ersten "Strafe" spielten alle Probanden korrekt.
Die Forscher gehen davon aus, dass die Pferde einfach keine Lust hatten, sich vor der "Strafe" geistig anzustrengen, da kein echter Nachteil für sie entstanden war. Tierisch menschlich, oder?